Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Polizei misstraut Tesla
Autokameras könnten Betriebsgelände filmen
Berlin Ein Verbot für Autos der Marke Tesla wegen ihrer vielen Kameras auf Grundstücken der Berliner Polizei hat für Aufsehen und Irritationen gesorgt. Am Mittwoch verschickte die Polizei ein internes Rundschreiben, in dem das Verbot für die Bereiche des Polizeipräsidiums und des Landeskriminalamtes (LKA) angeordnet wurde. Die Polizei befürchtete ein Sicherheits- und Datenschutzproblem, weil die Fahrzeug-kameras der Teslas ständig ihre Umgebung filmen.
Mittlerweile ruderte die Polizei zurück; Pressesprecher Thilo Cablitz erklärte, zwar plane man eine Regelung, bei der es um Autos mit Kameras und Computersystemen gehe. Das Rundschreiben mit der Überschrift „Verbot“sei aber aktuell noch nicht wirksam. Allerdings gelte weiterhin ein grundsätzliches Verbot von Ton- und Bildaufnahmen in allen Sicherheitsbereichen der Polizei. Für die Einhaltung sei jeder selbst verantwortlich, das gelte auch bei Auto-kameras. Dadurch könnten Polizisten, Polizeifahrzeuge oder die Sicherung von Polizeigelände aufgezeichnet werden.
Die Videos der Tesla-bordkameras würden auf Servern am europäischen Firmensitz in den Niederlanden „dauerhaft gespeichert“. Wie die Filmaufnahmen weiterverarbeitet werden, sei nicht geklärt. Tesla entscheide, ob Daten herausgegeben werden könnten. Die Berliner Amtsanwaltschaft hatte in der Vergangenheit Filme von Tesla erhalten, die Unfälle zeigten. Aber sie bekam auch Filmaufnahmen einer Autobahnfahrt, bei der es zu keinem Unfall kam, die Filme aber trotzdem auf den Servern gespeichert waren.
In Teslas zeigen acht Kameras eine 360-Grad-rundumüberwachung der Umgebung. Außerdem bietet Tesla seit 2019 einen „Wächtermodus“an, den die Besitzer aktiv einschalten müssen. Auch bei einem parkenden Wagen erfassen die Kameras dann ständig die Umgebung und zeichnen die Aktivitäten auf, sobald ein Annäherungsalarm ausgelöst wird.
Das Cockpit Kameras. eines
Tesla mit mehreren