Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Die Zahl der Einsprüche ist kein Wunder

- VON STEFAN KROG skro@augsburger‰allgemeine.de 124 86 115 145

Es ist kein Wunder, dass die Zahl der Einsprüche gegen Coronabußg­elder höher ist als bei anderen Ordnungswi­drigkeiten: Die Akzeptanz der Einschränk­ungen war und ist in einigen Teilen der Bevölkerun­g nicht besonders groß. Dementspre­chend gab es auch mehr Verstöße, deren Ahndung nicht akzeptiert wird. Aber es kommt noch etwas anderes hinzu: Was der Staat in den anfänglich­en Unsicherhe­iten der Pandemie an Vorgaben erließ und später wieder zurücknahm, ist aus heutiger Sicht nicht immer nachvollzi­ehbar. Man erinnere sich an das anfänglich­e kurzzeitig­e Verbot, sich zu zweit auf einer Parkbank niederzula­ssen, oder an den aus heutiger Sicht absurden Streit, ob auf dem Fahrrad in der Augsburger Innenstadt eine Maske zu tragen war oder nicht. Ein Teil der Betroffene­n hat wohl auch angesichts der sich rasch ändernden Regelungen schlicht und ergreifend unabsichtl­ich gegen die Regeln verstoßen.

Im Großen und Ganzen hätte die Pandemie aber ohne die Einschränk­ungen (im Nachhinein waren sicher nicht alle sinnvoll, aber danach ist man bekannterm­aßen auch immer schlauer) heftiger zugeschlag­en. Momentan ist die Corona-lage relativ entspannt. Doch es ist schon absehbar, dass spätestens im Herbst die Fallzahlen wieder deutlich nach oben gehen werden. Sie tun es jetzt schon. In Augsburg ist der Inzidenzwe­rt in der zweiten Hälfte dieser Woche sprunghaft nach oben gegangen und liegt nun wieder über 300. Zu so drakonisch­en Maßnahmen wie in der Vergangenh­eit dürfte es nicht mehr kommen, weil die Gefahr durch das Virus deutlich gesunken ist. Doch dass es wieder, auch im Hinblick auf den Schutz von gefährdete­n Menschen, zu Einschränk­ungen kommen könnte, ist absehbar. Die Arbeit fürs Amtsgerich­t dürfte kaum ausgehen.

Corona‰lage in Augsburg INFEKTIONE­N

Neue bestätigte Infektione­n 5 5

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