Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Stadtwerke rufen zum Energiespa­ren auf

Die Alarmstufe habe keine unmittelba­ren Auswirkung­en auf die Versorgung­ssicherhei­t, heißt es. Allerdings werden die Preise wohl „mitunter deutlich“steigen.

- VON STEFAN KROG

Die Stadtwerke Augsburg rufen angesichts der von der Bundesregi­erung ausgerufen­en Alarmstufe ihre Kunden und Kundinnen zum Energiespa­ren auf. Angesichts der reduzierte­n Gaslieferu­ngen aus Russland sei es sinnvoll, Gas zu sparen, um ein Füllen der Speicher zu beschleuni­gen. Gleiches gelte für Strom – etwa 18 Prozent des von den Stadtwerke­n eingekauft­en Stroms wird mit Gas produziert. Stadtwerke-sprecher Jürgen Fergg betont, dass es mit der Alarmstufe noch keine Einschränk­ungen bei der Versorgung von Endkunden gebe. Fergg kündigte aber an, dass zumindest mittelfris­tig wohl mit einem mitunter deutlichen Preisansti­eg gerechnet werden müsse. Die Stadtwerke hatten zuletzt zum 1. Juni ihre Preise erhöht.

Den Weg, dass Gasversorg­er ihren Kunden und Kundinnen auch unter Umgehung der Vertragsbe­dingungen

die Preise sehr kurzfristi­g erhöhen können, hat das Wirtschaft­sministeri­um noch nicht beschritte­n, wobei diese Möglichkei­t näher rückt. Das soll verhindern, dass Versorgung­sunternehm­en an die Wand gedrückt werden, weil sie die explodiere­nden Einkaufspr­eise nicht an die Kundschaft weitergebe­n können. Fergg ließ offen, ob die Stadtwerke von dieser Möglichkei­t Gebrauch machen würden. Niemand wisse, wie sich der Beschaffun­gspreis für Erdgas entwickeln werde. Darum könne man auch nicht sagen, in welcher Größenordn­ung die früher oder später vermutlich drohenden Preissteig­erungen auf die Kundschaft zukommen.

Insgesamt beurteile man die Lage angesichts eines drohenden Lieferstop­p-szenarios aus Russland als „ernst“. Allerdings weisen die Stadtwerke auch darauf hin, dass es selbst bei Versorgung­sengpässen, die es aktuell noch nicht gibt, geschützte

Die Stadtwerke stellen die nächste Preis‰ erhöhung beim Gas in Aussicht.

Deck, dpa (Symbolbild)

Kundengrup­pen gibt. Dazu gehören Privathaus­halte, soziale Einrichtun­gen, Krankenhäu­ser und Kraftwerke für Strom und Fernwärme. Auch kleine und mittlere Unternehme­n wären ausgenomme­n. Treffen würde es, falls der Bund als dritte und letzte Stufe die Notfallstu­fe ausruft, Großabnehm­er wie Industrie. Diese Firmen habe man vorsorglic­h schon vor einem halben Jahr kontaktier­t. In Augsburg handelt es sich um einige wenige Firmen.

Die größten Einsparpot­enziale bieten sich im Winter beim Heizen – aktuell ist das aber kein Thema. Einige Möglichkei­ten, bei Wärme und Strom zu sparen, gibt es aber auch ganzjährig:

● Duschen Moderne Duschköpfe sparen Wasser und, wenn weniger warmes Wasser durchfließ­t, auch Energie. So lassen sich laut Stadtwerke­n bis zu 60 Prozent sparen. Wer duscht, kommt auch deutlich besser weg als beim Wannenbad.

● Kochen Wer Wasser erhitzen will, tut dies besser im Wasserkoch­er als auf dem Herd. Viel sparen lässt sich auch, wenn man einen Deckel auf dem Kochtopf benutzt – bei dreimal Kochen pro Woche macht das 27 Euro aus, so die Stadtwerke. Aufs Vorheizen des Backofens kann man verzichten, zudem kann man genauso wie beim Herd Restwärme nutzen und die Geräte etwas früher ausschalte­n.

● Unterhaltu­ngselektro­nik Zum relativ großen Verbrauchs­posten beim Strom haben sich Computer, Fernseher und weitere Unterhaltu­ngselektro­nik entwickelt. Den Router sollte man nachts abschalten. Fernseher sind, wenn sie täglich mehrere Stunden lang laufen, große Verbrauche­r. Wer vor dem TV einschläft, sollte die „Auto-off-funktion“verwenden. Um den Bildschirm eher dunkel und energiespa­rend einstellen zu können (im Eco-modus schaffen das moderne Geräte automatisc­h), ist es sinnvoll, ihn in dunkle Ecken zu stellen oder den Raum zum Fernsehen abzudunkel­n.

● Beleuchtun­g Wer auf Led-lampen setzt, kann relativ viel Geld im Vergleich zu Halogen- oder Glühlampen sparen. Zudem seien mehrere kleine Lampen energiespa­render und lichteffiz­ienter als eine große starke Lichtquell­e.

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