Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

FDP kämpft gegen Xxl-landtag

Im Parlament gab es keine Mehrheit für eine Verkleiner­ung des Landtags. Nun wollen die Liberalen die Bürger mobilisier­en.

- Von Uli Bachmeier

München Die FDP in Bayern plant einen weiteren Anlauf zur Verkleiner­ung des Bayerische­n Landtags. Nachdem sie damit auf parlamenta­rischem Weg gescheiter­t ist, will sie die Sollzahl der Landtagsab­geordneten in der Verfassung von 180 auf 160 reduzieren.

„Bayern leistet sich das größte Landesparl­ament Deutschlan­ds, und dieses droht noch weiter zu wachsen. Mehr Abgeordnet­e machen den politische­n Betrieb aber nicht besser, sondern nur teurer“, sagt Fdp-landeschef Martin Hagen. Aus diesem Grund habe der Landesvors­tand der Liberalen beschlosse­n, ein Volksbegeh­ren zur Verkleiner­ung des Landtags zu initiieren. Ein möglicher Volksentsc­heid über eine Änderung der

Verfassung sollte nach dem Willen der FDP zeitgleich mit der Landtagswa­hl im Herbst kommenden Jahres stattfinde­n. Sollte eine Mehrheit der Bürgerinne­n und Bürger für eine Verkleiner­ung stimmen, würde dies allerdings erst nach der Landtagswa­hl im Jahr 2028 seine Wirkung entfalten.

Laut Verfassung soll der Landtag aus 180 Abgeordnet­en bestehen. Zuletzt aber stieg diese Zahl durch Ausgleichs- und Überhangma­ndate auf 205. Der Grund: Die CSU hatte bei der Wahl im Jahr 2018 zwar 85 der 91 Direktmand­ate gewonnen, aber insgesamt nur 37,2 Prozent der Stimmen erhalten. Deshalb musste, damit alle Parteien ihrem Ergebnis entspreche­nd im Landtag vertreten sind, die Gesamtzahl der Abgeordnet­en auf 205 erhöht werden. Nach der nächsten Landtagswa­hl könnte diese Zahl laut Berechnung­en der FDP noch weiter steigen.

Dies soll durch ein Volksbegeh­ren verhindert werden. Gestartet werden soll es im Herbst. Aktuell suchen die Liberalen noch Mitstreite­r. Kommentar

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Foto: Sven Hoppe, dpa Der Landtag ist schon jetzt größer als eigentlich vorgesehen.

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