Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Maria-ward-gymnasium sammelt Geld: Wie Augsburg der Ukraine hilft
Insgesamt 16.500 Euro kommen mehreren Organisationen zugute. Augsburgs Bischof Meier spricht mit Ukraine-geflüchteten, der Verbraucherservice macht ein Beratungsangebot.
Im März kamen die ersten Menschen aus der Ukraine nach Augsburg. In der Stadt wird die Hilfsbereitschaft weiterhin großgeschrieben – sowohl was das Engagement für die Geflüchteten als auch für die in ihrer Heimat Ausharrenden anbelangt. Ein Überblick:
16.500 Euro sammelten die Schülerinnen und Schüler des Maria-ward-gymnasiums für Not leidende Menschen in der Ukraine. Bei der „1-Euro-aktion“erhielten alle Schülerinnen und Schüler von der Schule zu Beginn der Fastenzeit je einen Euro. Während der Fastenzeit sollten sie versuchen, diesen Euro zu vermehren und eine möglichst große Summe für die Menschen in der Ukraine zu erzielen. Die Aktionen, die sich einzelne Kinder und Jugendliche und Klassen ausgedacht haben, waren vielfältig: vom Verkauf selbst gebackener Kuchen in der Pause über den Verkauf gebastelter Karten oder gefärbter Ostereier bis hin zu Haushalts- und Einkaufshilfen in der Nachbarschaft. Besonders hervorgetan hat sich die Klasse 5a, die allein über 2500 Euro gesammelt hat.
„Die Summe von 16.500 Euro zeigt das riesige Engagement unserer Jugendlichen und dass sie für christliche Werte einstehen“, freut sich Schulleiterin Christine Schmid-mägele. Das Geld wurde aufgeteilt, sodass der ukrainische Verein Augsburg, die Benediktiner von St. Stephan und die Mariaward-schwestern, die beide in Auffanglagern an der ukrainischpolnischen Grenze arbeiten, mit jeweils 5500 Euro unterstützt werden konnten.
Jeden Tag kommen bis zu 40 Flüchtlinge aus der Ukraine zum Caritas-haus in Augsburg. Frauen mit ihren Kindern wie auch vereinzelt Männer treffen sich dort, weil sie dort gemeinsam Mittag essen können. Nun suchte der Augsburger Bischof Bertram Meier das Gespräch mit den Flüchtlingen. „Mir ist wichtig zu wissen, wie es ihnen hier bei uns geht“, sagte er. Bischof Meier nahm sich über eine Stunde Zeit für die Flüchtlinge und setzte sich mit an den Mittagstisch. Am Ende des Austausches zeigte er sich tief bewegt. „Das geht zu Herzen, was sie erzählen.“Ihn berühre es auch zu spüren, wie sehr sie die Angst um ihre Angehörigen, Männer, Brüder und Freunde, die in der Ukraine zurückgeblieben sind, umtreibt. „Man merkt deutlich, sie brauchen nicht nur ein Dach über den Kopf, sie brauchen auch ein Dach für ihre Seele.“Lilli Martel, Migrationsberaterin der Caritas, und Antonova Alla, selbst Flüchtling aus der Ukraine, halfen bei der Übersetzung.
Der Sozialverband SKM Augsburg bittet für seine Ukraine-ausgabestation im Secondhandladen collage um folgende Sachspenden: Windeln sowie Dusch- und Hygieneartikel für Frauen und Kinder. Diese können im collage, Heiligkreuz-straße 19, oder in der Secondhand-boutique Zirbel 13, Klinkertorstraße 13, zu den Öffnungszeiten Montag bis Freitag von 10 bis 18 Uhr und Samstag von 11.30 bis 17.30 Uhr abgegeben werden.
Zahlreiche Geflüchtete sind seit Kriegsbeginn aus der Ukraine nach Deutschland gekommen. In den ersten Wochen und Monaten kamen zahlreiche Unterstützungsangebote von privater Seite sowie von Unternehmen wie Telekommunikationsanbietern. Auch wenn die Hilfsbereitschaft positiv zu bewerten ist, gelte es, alle Angebote genau zu prüfen, rät der Verbraucherservice Bayern (VSB) mit Sitz in Augsburg und bietet kostenfreie Hilfe an. „Momentan sind Unternehmen und Anbieter noch sehr kulant, aber wir haben keine Garantie, dass das zukünftig auch so bleibt. Daher ist es für ukrainische Geflüchtete und/oder deren Helferinnen und Helfer wichtig, Angeboten gegenüber stets kritisch zu bleiben und sie im Bedarfsfall lieber überprüfen zu lassen“, empfiehlt Juristin Eva Traupe. Der VSB berät daher Helfer, Helferinnen und ukrainische Geflüchtete kostenlos zu Verbraucherthemen und prüft bei Bedarf Angebote auf Seriosität und Sinnhaftigkeit. Eine Anmeldung ist möglich unter Telefon 0821/157031 oder E-mail augsburg@verbraucherservicebayern.de. (bau, AZ)