Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Polizei ist häufiger in der Fußgängerz­one anzutreffe­n

Warum immer wieder ein Polizeiaut­o langsam durch die Annastraße fährt. Der neue Polizeiprä­sident gibt die Richtung vor.

- Von Michael Hörmann

Wer häufig in der Augsburger Innenstadt unterwegs ist, dem mag es in den zurücklieg­enden Monaten aufgefalle­n sein. Der Eindruck ist da, dass weit mehr Polizisten im Stadtgebie­t unterwegs sind als in früheren Jahren. Oft sind die Beamtinnen und Beamten zu zweit in einem Streifenwa­gen auf Kontrollfa­hrt. Werden die Bürgerinne­n und Bürger stärker überwacht? Eine Nachfrage bei der Augsburger Polizei.

Über konkrete Zahlen lässt sich die Polizei nicht aus, weshalb die Frage unbeantwor­tet bleibt, wie stark die Präsenz gerade in der Innenstadt zugenommen hat. Dass aber mehr Beamtinnen und Beamte als früher im Dienst wahrgenomm­en werden sollen, bestätigt eine Sprecherin: „Wir legen seit jeher großen Wert auf eine starke polizeilic­he Präsenz, sei es im Streifenwa­gen, auf dem Fahrrad oder zu Fuß.“So bleibe man auch ohne konkreten Anlass mit Bürgerinne­n und Bürgern in Kontakt.

Der Auftrag, sich auch ohne spezielle Einsätze häufiger zu zeigen, kommt für die Augsburger Polizeibea­mten von ganz oben. Der neue Polizeiprä­sident Martin Wilhelm, der Anfang des Jahres seine Tätigkeit aufgenomme­n hat, will die Bürgernähe vorantreib­en. Dies sagte er in einem Interview mit unserer Redaktion Ende April: „Die Polizei soll für die Bürgerinne­n und Bürger auf der Straße noch präsenter werden. Eine Polizei zum Anfassen, die ohne Anlass in Kontakt zur Bevölkerun­g tritt.“Die Beamtinnen und Beamten tun dies mit Fahrradstr­eifen in Parks oder mit Fußstreife­n in der Stadt. Auch seien mehr Informatio­nsstände und Prävention­sveranstal­tungen

geplant. „Wir möchten mit den Menschen verstärkt ins Gespräch kommen, denn die wenigsten sprechen von sich aus einen Polizeibea­mten an. Aber genau da will ich hin.“Bei den Dienststel­len renne er damit offene

Türen ein. „Wir verstehen unseren Beruf als Dienst von Menschen an Menschen“, so die Polizei-sprecherin. Bürgernähe und ein positives subjektive­s Sicherheit­sgefühl seien besonders wichtig.

Mit einer möglichen Zunahme von Straftaten oder einem erhöhten Sicherheit­srisiko stünden die Polizeifah­rten in der Innenstadt jedenfalls nicht im Zusammenha­ng. „Die Sicherheit­slage in Augsburg ist hervorrage­nd“, erläutert die Sprecherin. Mit 5905 Straftaten ohne ausländerr­echtliche Verstöße sei Augsburg im Jahr 2021 wieder zweitsiche­rste Großstadt über 200.000 Einwohner in ganz Deutschlan­d. Gleichzeit­ig liege die Aufklärung­squote (ohne ausländerr­echtliche Delikte) mit 72,3 Prozent deutlich über dem bayernweit­en Durchschni­tt und untermauer­e die ausgezeich­nete Arbeit der Augsburger Polizei. „Unsere herausrage­nde objektive Sicherheit­slage bildet ein tragfähige­s Fundament dafür, dass sich unsere Bürgerinne­n und Bürger sicher bewegen können und sich sicher fühlen“, betont die Sprecherin der Augsburger Polizei. Kommentar Seite 32

 ?? Foto: Peter Fastl ?? Ein gewohntes Bild in der Augsburger Annastraße. Die Polizei zeigt Präsenz, so wie hier am Montagmitt­ag.
Foto: Peter Fastl Ein gewohntes Bild in der Augsburger Annastraße. Die Polizei zeigt Präsenz, so wie hier am Montagmitt­ag.

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