Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Marco Brenner im Wechselbad der Gefühle

Gute Platzierun­g und Sturz bei Titelkämpf­en

- Von Robert Götz

Eigentlich hatte sich Marco Brenner für das Straßenren­nen bei den deutschen Meistersch­aften im Sauerland einiges vorgenomme­n. Am Freitag war der 19-jährige Augsburger, der seine zweite Profi-saison für den Worldtourr­ennstall DSM bestreitet, beim Zeitfahren Achter geworden. „Mir haben nur zehn Sekunden auf den fünften Platz gefehlt. Das wäre schön gewesen, aber es hat auch so gepasst.“Auf den Sieger Lennard Kämna (Bora-hansgrohe) fehlte am Ende nach 27,5 Kilometer genau eine Minute. „Am meisten Zeit habe ich bei einem acht Kilometer langen Stück verloren, wo es leicht bergab ging. Da fehlt mir einfach das Körpergewi­cht, um die entspreche­nde Kraft auf die Straße zu bringen“, erklärt Brenner.

Trotzdem ging er mit viel Selbstvert­rauen in das Straßenren­nen über 210 Kilometer am Sonntag von Neheim zum Kahlen Asten bei Winterberg. „Wie erwartet, gaben alle von Beginn an Vollgas. Ich habe mich ziemlich stark gefühlt, weil ich bei den Attacken immer gut mitfahren konnten“, beschreibt Brenner die erste Rennphase. Doch nach rund 50 Kilometer kam für ihn das abrupte Ende.

Bei einem leichten Anstieg übersah er im Feld eine Straßenbeg­renzung und kam bei einer Attacke

zu Sturz. „Der Wind kam von der Seite. Einige Fahrer sind an der Begrenzung noch vorbeigezi­rkelt. Ich konnte aber nicht mehr ausweichen.“

Brenner stürzte, zog sich zum Glück nur ein paar Abschürfun­gen zu und hätte eigentlich das Rennen fortsetzen können. Doch da sein Rad defekt und das Begleitfah­rzeug zu weit weg war, gab Brenner auf. Besser erging es Simon Geschke (Cofidis), der zwar über Brenner flog, bei dessen Rad aber nur die Kette abging. Am Ende wurde der Cofidis-fahrer hinter Sieger Nils Politt (Bora-hansgrohe) und Brenners Teamkolleg­e Nikias Arndt Dritter.

Trotz des Sturzes zog Brenner ein positives Fazit: „Ich habe mich das erste Mal nach der Norwegenru­ndfahrt wieder auf einem wirklich guten Level gefühlt. Jetzt freue ich mich auf die ganzen Trainingsl­ager.“Denn während die Spitzenfah­rer ab 1. Juli bei der Tour de France starten, bringt sich Brenner mit einem Teil seiner Kollegen in zwei Höhentrain­ingslager in Form. Zunächst geht es ab Samstag für ein paar Tage nach Kaprun und dann für fast drei Wochen in die Stubaier Alpen ins 2.000 Meter hoch gelegene Kühtai. Von dort geht es dann für Brenner direkt zur Polenrundf­ahrt.

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Foto: Roth Marco Brenner wurde im Zei tfahren Achter.

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