Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Zu „Dramatisch­er Rechtsruck in USA“(Seite 1) und „Ein Land in Aufruhr“(Politik) vom 27. Juni:

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Ich muss gestehen, dass mich die polarisier­enden Berichte über die Entscheidu­ng des Obersten Gerichtsho­fs der USA sehr mitnehmen, und wenn von „Rechtsruck“gesprochen wird, fühle ich mich motiviert, einen sachlichen Beitrag zur Diskussion beizutrage­n. Was genau hat der Oberste Gerichtsho­f entschiede­n? Er hat lediglich festgestel­lt, dass es kein Recht auf Abtreibung gibt! Was sollte ein Oberster Gerichtsho­f eines Rechtsstaa­tes auch anders entscheide­n? Abtreibung ist und bleibt die Tötung eines Ungeborene­n, was ein Rechtsstaa­t wohl niemals gutheißen kann! Des Weiteren wurde die Zuständigk­eit an die einzelnen Staaten zurückgege­ben.

Nicht dieser angebliche „Rechtsruck“ist hier das Problem, sondern die Missachtun­g von Menschenre­chten, die in den Köpfen von „aufgeklärt­en Feministin­nen“wohl erst mit dem ersten Atemzug in Kraft gesetzt werden. Legale Abtreibung war als Ausnahmelö­sung in einer Notsituati­on gedacht. Dies scheint nun dadurch in Gefahr, dass die Ausnahme zur Regel wurde. Bleibt zu hoffen, dass die USA wieder „die Mitte finden“!

Isolde Rader, Senden

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