Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Viel Zeit sinnlos vertrödelt

- Von Henry Stern

Lange hat es gedauert, bis Markus Söder sein bereits im Sommer 2021 angekündig­tes verschärft­es Klimageset­z für Bayern nun endlich vorlegen kann. Die darin formuliert­en Ziele sind ambitionie­rt – Klimaneutr­alität bis 2040 etwa oder 80 Prozent Strom für Bayern aus eigenen erneuerbar­en Quellen bis 2030. So richtig Söders Ziele zum Klimaschut­z und zur autarken Versorgung mit „Heimatener­gie“aus Wind und Sonne sind – sind sie auch realistisc­h? Zweifel sind angebracht, weil Söders Ausbaurech­nung – egal, ob bei Wind, Wasserkraf­t oder Sonne – extrem optimistis­ch ist. Und auch, weil Söder schon viele schöne Schlagzeil­en produziert hat, deren Realisieru­ng danach nur allzu oft unter der langen Bank versandete.

Bei der Energiewen­de kommt hinzu, dass die Csu-geführten Regierunge­n in den vergangene­n Jahren viel Zeit sinnlos vertrödelt haben – von der 10H-windkraftr­egel bis zum Stromtrass­en-bau. Auch die aktuelle Koalition ist sich nicht wirklich einig: Die CSU zweifelt immer noch an der Windkraft, Freie-wähler-chef Hubert Aiwanger hingegen an der Solarenerg­ie. Dass sich nun überhaupt etwas zu bewegen scheint in Sachen Energie und Klimaschut­z, liegt nicht zuletzt an der Gas-krise, die das Industriel­and Bayern schwer in Bedrängnis bringen kann – auch wenn sich die Staatsregi­erung nun vieles auf die eigenen Fahnen schreiben möchte.

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