Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Stolz auf die Fortschritte
Deutsche Turnerinnen zeigen Teamgeist und stehen bei der EM im Finale. Im Einzel-mehrkampf verpasst Bui eine Überraschung.
München Am Ende lagen sich die fünf deutschen Turnerinnen in den Armen. „Wir sind ein superstarkes, tolles Team“, sagte Kim Bui. Bei ihrer letzten Europameisterschaft führte die erfahrene 33-Jährige die Riege des Deutschen Turner-bundes (DTB) am Donnerstag zu 158,730 Punkten und auf Platz vier in der Qualifikation für das Mannschaftsfinale. „Am meisten stolz bin ich auf die Fortschritte im Team und auf das Mannschaftsresultat. Alle haben füreinander gekämpft“, sagte Bundestrainer Gerben Wiersma.
Das Mannschaftsfinale der besten acht Teams findet am Samstag (14 Uhr) statt. Besser als die Dtbriege waren Italien (165,162), Großbritannien (162,129) und Frankreich (159,131). „Wir wollen am Samstag einen super Wettkampf turnen und unsere persönlichen Leistungen noch ein bisschen steigern. Wir haben noch Potenzial nach oben“, sagte Pauline Schäferbetz, „wir wollen noch gar nicht über irgendwelche Medaillen sprechen.“
Kim Bui, die nach der EM ihre Karriere beenden wird, war mit 52,999 Punkten zugleich beste deutsche Turnerin und belegte im Mehrkampf den achten Platz. Nachdem sie lange auf Rang drei gelegen hatte, fehlte am Ende fast ein Punkt zu Bronze. „So ist der
Sport. Ich wusste, dass es starke Turnerinnen sind, die im letzten Durchgang turnen. Da war für mich schon mal klar, dass ich diese Position nicht bis zum Ende halten werde. Alles gut, ich bin trotzdem sehr zufrieden und glücklich“, sagte Bui.
Neue Titelträgerin wurde Asia D’amato aus Italien mit 54,732 Punkten vor der Britin Alice Kinsella (54,132). Rang drei sicherte sich die Italienerin Martina Maggio mit 53,965 Zählern. Die erst 18 Jahre alte Chemnitzerin Emma Malewski kam auf 52,032 Zähler und belegte den 14. Platz. Die deutsche Mehrkampf-meisterin Sarah
Voss (Köln) sammelte im Vierkampf 50,899 Punkte. Wie schon bei den deutschen Meisterschaften Ende Juni in Berlin trat die deutsche Rekordmeisterin Elisabeth Seitz (Stuttgart) nur an ihrem Spezialgerät Stufenbarren sowie am Sprung an. Am Barren erhielt sie wie Bui 14,200 Punkte, womit sich beide für das Gerätefinale am Sonntag qualifizierten. Die Chemnitzerin Schäfer-betz startete lediglich am Schwebebalken und am Boden. Am Schwebebalken qualifizierte sich Malewski mit 13,500 Punkten als Zweitbeste ebenso für das Finale wie Schäfer-betz mit 13,166 Zählern. (dpa)