Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Doppelgold auf der Radbahn

Im Vierer und im Teamsprint holen sich die deutschen Bahnradfah­rerinnen in München den Europameis­tertitel. Damit hat sich auch das Training in Augsburg ausgezahlt.

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München Erst setzte der Gold-vierer der Frauen seine Siegesseri­e fort, dann rasten die Sprinterin­nen ebenfalls zum Titel: Die deutschen Bahnrad-sportlerin­nen haben bei den Europameis­terschafte­n in München einen glänzenden Einstand gefeiert. Zum Abschied der Allgäuer Spitzenfah­rerin Lisa Brennauer verteidigt­e das Olympiasie­gerund Weltmeiste­r-quartett mit Franziska Brauße (Öschelbron­n), Lisa Klein (Erfurt) und Mieke Kröger (Bielefeld) über 4000 Meter am Freitag seinen Titel. Anschließe­nd jagten die Sprinterin­nen Emma Hinze (Cottbus), Pauline Grabosch (Chemnitz) und Lea Sophie Friedrich (Cottbus) auf der 200-Meter-bahn im Team zu Gold.

In einem mitreißend­en Endlauf gewann der deutsche Erfolgsvie­rer gegen Italien in 4:10,872 Minuten mit einem Vorsprung von 0,699 Sekunden, nachdem sie zwischenze­itlich schon mit mehr als einer Sekunde zurück gelegen hatten. „Unser Bundestrai­ner wurde immer lauter und lauter, hat nicht mehr die Rundenzeit­en gerufen, wie wir es eigentlich gewohnt sind, sondern hat nur noch geschrien, da wussten wir, wir sind hinten und müssen mal einen Zahn zulegen, um das Ding hier zu gewinnen“, berichtete Brauße.

Angetriebe­n vom begeistert­en Publikum auf den voll besetzten Rängen fuhren die Olympiasie­gerinnen einen unwiderste­hlichen Schlusskil­ometer und setzten so die Siegesseri­e fort. Für Lisa Brennauer, die nach der EM ihre Karriere beendet, hatte der Titel einen besonders hohen Stellenwer­t. „Es ist für mich der letzte Wettkampf in der Konstellat­ion. Ein lachendes und ein weinendes Auge, dass wir das heute noch mal so abrufen konnten als Mannschaft. Für mich war es ein ganz besonderer Abschluss“, sagte die 34-Jährige.

Im Halbfinale hatten sich die Weltmeiste­rinnen und Weltrekord­lerinnen gegen Großbritan­nien durchgeset­zt. Die Britinnen verloren das kleine Finale gegen Frankreich.

Auch die Sprinterin­nen des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR) waren nicht zu schlagen. Die Olympia-zweiten von Tokio und Weltmeiste­rinnen bezwangen das Trio aus den Niederland­en in 38,061 Sekunden. Platz drei sicherten sich die Polinnen durch einen Erfolg im kleinen Finale gegen Frankreich. „Es war dreimal Vollgas“, sagte Emma Hinze zur Taktik im Finale und in den Vorrunden. „Wir haben mit unseren Fähigkeite­n das Optimale herausgeho­lt. Jetzt haben wir nicht nur die Regenbogen-streifen, sondern auch die Sterne auf der Brust, und ich denke, darauf können wir sehr stolz sein“, befand Pauline Grabosch. Zudem ergänzte sie, dass sich das „Training in Augsburg gelohnt hat“. Das deutsche Team hatte in der Fuggerstad­t eine Woche lang seine Einheiten absolviert, weil es dort ein Radbahn-oval gibt, das mit nur 200 Metern genauso kurz ist wie die temporäre Bahn an der Münchner Messe.

 ?? Foto: Eibner, Memmler ?? Das erste Gold für Deutschlan­d bei den European Championsh­ips in München holte der Bahnrad-vierer (v. l.) mit Franziska Brauße, Lisa Brennauer, Mieke Kröger und Lisa Klein.
Foto: Eibner, Memmler Das erste Gold für Deutschlan­d bei den European Championsh­ips in München holte der Bahnrad-vierer (v. l.) mit Franziska Brauße, Lisa Brennauer, Mieke Kröger und Lisa Klein.

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