Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Römermuseum durch Wohnbau finanzieren
Bürgerliche Mitte macht Vorschlag für Kulturprojekt
Die Bürgerliche Mitte im Stadtrat macht Druck in Sachen Römisches Museum: Wenn die Stadt das Geld selbst nicht zusammenbekomme, solle sie ermitteln, wie viel Geld ein Verkauf des Grundstücks am Predigerberg und am Vorderen Lech bringe. Die Idee: Auf einer Teilfläche, die die Stadt behalten soll, könnte dann der Neubau fürs Römische Museum entstehen. Auf dem Rest des Areals, auf dem aktuell die Berufsschule untergebracht ist, könnten Wohnungen und unter Umständen die Berufsschule gebaut werden. Man müsse untersuchen, in welchem Verhältnis die zu erwartenden Einnahmen und die Kosten für Römermuseum sowie Neubau der Berufsschule an dieser oder anderer Stelle zueinanderstehen, so die Fraktion.
„Bis zu den Bombennächten des Zweiten Weltkriegs waren der Predigerberg und der Vordere Lech auf beiden Seiten mit Wohnhäusern bebaut“, erklärt so Lars Vollmar. „Wenn diese Flächen wieder zur Bebauung freigegeben werden, könnte die altstadt-typische Gassenstruktur in modernem Gewand wiedererstehen.“Ziel sei, ein neues Quartier zu schaffen, in dessen Rahmen auch Museum und Schule umgesetzt würden.
Vollmar sagt, die Stadt sei zwangsläufig auf privates Geld angewiesen. „Durch die Kostensteigerungen beim Staatstheater ist
Ergebnisse einer Studie sollen 2023 vorliegen
der haushälterische Spielraum der Stadt dermaßen eingeschränkt, dass wir andere Großprojekte auf absehbare Zeit allein nicht mehr leisten können.“Die Stadt könne am Predigerberg ein attraktives neues Quartier ermöglichen und bekomme endlich ein Römermuseum, das der ehemaligen Hauptstadt der Provinz Raetien angemessen sei.
Die Überlegungen sind nicht neu. Schon vor zehn Jahren brachten die Freien Wähler das Thema auf, damals noch verbunden mit einer großen Tiefgarage. Vor vier Jahren wurde das Szenario einer Neubebauung und eventuellen Schulverlagerung schon im Bauund Bildungsausschuss des Stadtrats diskutiert. Seitdem hat sich in der Angelegenheit aber nach außen nichts mehr getan. Man wolle nun wissen, ob sich Museum, Schule und Wohnbebauung nicht unter einen Hut bringen lassen, so Fraktionsvorsitzende Beate Schabert-zeidler.
Die Stadt erarbeitet aktuell eine Machbarkeitsstudie, deren Ergebnisse im Lauf des Jahres 2023 vorliegen sollen. Ziel der Stadt ist ein Museumsneubau und eine Beibehaltung der Schulnutzung. (skro)