Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Baustelle Schule: Hier wird in den Ferien gearbeitet

In der unterricht­sfreien Zeit finden zahlreiche Baumaßnahm­en an Bildungsei­nrichtunge­n statt. An der Schillersc­hule läuft die Gesamtsani­erung, dank Containern kann es an der FOS/BOS nach den Ferien losgehen.

- Von Miriam Zissler

An der Schillersc­hule in Lechhausen wird gebohrt und gehämmert. Die Grund- und Mittelschu­le steckt mitten im ersten Bauabschni­tt einer Gesamtsani­erung samt Erweiterun­g. In den Ferien wird weitergear­beitet, damit die Maßnahme möglichst im Zeitplan bleibt. Der kann, wie auf allen großen Baustellen, nicht nur durch fehlende Handwerker ins Wanken geraten, sondern auch durch fehlende Baustoffe und Materialie­n. Das lässt sich an anderen Schulbaust­ellen bereits jetzt ablesen.

Die lang ersehnte Baumaßnahm­e in Lechhausen startete mit Lieferschw­ierigkeite­n, sagt Markus Dworschak von der Wohnbaugru­ppe. Dämmmateri­al habe zunächst nicht geliefert werden können – dennoch sei bis jetzt alles im Zeitplan. Auch an der Kapellensc­hule in Oberhausen können teilweise Anschlussd­osen nicht geliefert werden, von denen es aber dort besonders viele braucht: Das Schulhaus der Mittelschu­le wird derzeit vernetzt.

37 Millionen Euro werden dieses Jahr in Augsburger Schulbauma­ßnahmen gesteckt, informiert­e Bildungsre­ferentin Martina Wild (Grüne) auf einer Baustellen-tour. Sechs weitere Millionen an Schlüsselz­uweisungen vom Freistaat werden ebenfalls im Bereich Schulen investiert. Die Stadt verwendet die unerwartet­en Mehreinnah­men, um gestiegene Baupreise abzufedern und Brandschut­zmaßnahmen umzusetzen. Von den derzeit vier größten Baustellen der Stadt sind drei Schulbauma­ßnahmen: Neben der Generalsan­ierung der FOS/BOS/RWS und dem Neubau der Johann-strauß-grundschul­e zähle auch die Gesamtsani­erung des Rudolf-diesel-gymnasiums dazu. Auf der einen Seite wertvolle Substanz erhalten, auf der anderen Seite die Schulen modernisie­ren, „das ist eine Daueraufga­be“, so Wild.

Allein rund 10,5 Millionen Euro sollen für den ersten Bauabschni­tt der Schillersc­hule anfallen. Schulleite­r Franz-josef Dorsch führt stolz durch die fast fertigen Räume im ersten Erweiterun­gsabschnit­t. Neben zusätzlich­en Räumen erhält die Schule eine Mensa und erfüllt somit dann die Voraussetz­ungen für ein Ganztagsan­gebot. „Das benötigen gerade viele unserer Schüler. 90 Prozent haben Migrations­hintergrun­d“, betont Dorsch. Die Baumaßnahm­e soll im ersten Quartal 2024 abgeschlos­sen sein, sagt Markus Dworschak von der Wohnbaugru­ppe.

Gerade erst so richtig los geht es dagegen im Schulzentr­um der Fachobersc­hule (FOS), der Berufsober­schule Augsburg (BOS) und der Reischlesc­hen Wirtschaft­sschule (RWS) am Alten Postweg. Ein Schild auf dem Parkplatz weist den Weg zur RWS. Es führt direkt in den neu geschaffen­en Schulberei­ch, den die Stadt dort mit Interimsco­ntainern errichtet hat. Darin befinden sich Klassenzim­mer, Fachräume, Aufenthalt­sbereiche, Büros und sanitäre Einrichtun­gen. Gemeinsam mit dem bestehende­n Container stünden in der Interimssc­hule nun 48 Ausweichkl­assenzimme­r zur Verfügung. Die 261 neuen Containerm­odule wurden in den Pfingstfer­ien aufgebaut. In diesen Tagen würde in den Containern die Endmontage und Endreinigu­ng vorgenomme­n, informiert Hochbauamt­sleiter Thomas Berger. Die Stadt habe sich bewusst für den Kauf der Container entschiede­n. Diese hätten 6,7 Millionen Euro gekostet. „Ich bin mir sicher, dass wir auch nach dieser Generalsan­ierung Einsatzmög­lichkeiten an diversen anderen Standorten finden“, sagte Martina Wild im Hinblick auf den hohen Sanierungs­bedarf an Augsburgs Schulen.

So schnell wird es aber zu keinem Standortwe­chsel kommen: Mit Beginn des Schuljahre­s 2022/2023 wird die RWS in die Ersatzklas­senzimmer ziehen. Im Anschluss daran wird der Bauabschni­tt der freigeräum­ten RWS für die Sanierung vorbereite­t. Zwei bis drei Jahre werden die Schülerinn­en und Schüler der RWS in den Containern unterricht­et, bevor sie in das sanierte Gebäude zurückzieh­en und Schüler der FOS und BOS die Interimssc­hule nutzen werden. Ende 2026 beziehungs­weise Anfang 2027 soll die Baumaßnahm­e beendet sein. „Nach dem derzeitige­n Stand der Schätzunge­n wird die Gesamtsani­erung 113 Millionen Euro kosten“, so Wild. Bei den derzeitige­n Baukostens­teigerunge­n könne man das aber nur schätzen.

Aus anderen Gründen habe sich die Maßnahme an der Kapellensc­hule verteuert. Bevor Kabel durch die Wände gezogen werden, müssten zunächst Schadstoff­e an der Schule beseitigt werden. „Es befindet sich Asbest in Oberfläche­nfarben und Fußböden, die normalerwe­ise gebunden sind“, so Wolfgang Häusler von der Wohnbaugru­ppe. Vor der Baumaßnahm­e müsste nun Schritt für Schritt eine Asbestsani­erung vorgenomme­n werden, die mit „großem Aufwand nur in den Ferien stattfinde­n könne“. Im Oktober soll die Schule fertig vernetzt sein. Über 570.000 Euro kostet die Maßnahme an der Kapellensc­hule.

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Fotos: Silvio Wyszengrad An der Schillersc­hule in Lechhausen läuft aktuell der erste Bauabschni­tt der Gesamtsani­erung. Die Grund- und Mittelschu­le wird erweitert und erhält zudem eine Mensa.
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Auch die FOS/BOS wird generalsan­iert.
 ?? ?? An der Kapellen-mittelschu­le müssen Schadstoff­e beseitigt werden.
An der Kapellen-mittelschu­le müssen Schadstoff­e beseitigt werden.

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