Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Ein neues Bürgerfest wäre kein Selbstläuf­er

- Von Michael Hörmann

Der Vorstoß, ein historisch­es Bürgerfest in Augsburg wiederzube­leben, verbreitet sehr viel Charme. Feste sind maßgeblich­e Impulse für Leben und Unterhaltu­ng in einer Stadt. Es ist immer schön, wenn Menschen zusammenko­mmen. Augsburg mit seiner großen Vergangenh­eit bietet wie kaum eine andere Stadt in Deutschlan­d zudem Anlass, auf die Geschichte zurückzubl­icken.

Ein historisch­es Fest wäre insofern eine feine Sache, wenn es nicht auch den Aspekt der Finanzieru­ng geben würde. Wiederholt schrieben Veranstalt­er in Augsburg rote Zahlen bei historisch­en Festen. Die Stadt musste finanziell einspringe­n. In der Regel war es zudem so, dass Veranstalt­er erst einmal einen festen Zuschuss von der Stadt einfordert­en, bevor das Fest überhaupt begann.

Bei der Neuauflage sieht es anders aus. Die Macher der IG Historisch­es Augsburg sehen die Möglichkei­t, ohne das Geld der Stadt klarzukomm­en. Das heißt im Umkehrschl­uss: Die Menschen müssen das Fest annehmen und ihren Obolus entrichten. Zudem werden Sponsoren als Partner mit ins Boot genommen werden müssen, eine Brauerei zum Beispiel könnte dabei eine zentrale Rolle spielen.

Fragezeich­en gibt es zum jetzigen Zeitpunkt sicher auch noch bei der Örtlichkei­t. Ein Bürgerfest am Luginsland klingt toll, zumal die Stadtmauer die passende Kulisse liefert. Allerdings wird die Mauer saniert. Niemand weiß, in welchem Zustand sie sich im August 2023 befindet. Mit dem Wechsel des Standorts kommen zudem andere Punkte ins Spiel: Wie steht es zum Beispiel um Wasser- und Stromansch­lüsse, wie um etwaige Umleitunge­n des Verkehrs? Es warten jedenfalls noch viele Hausaufgab­en auf den Veranstalt­er, bevor ein neues Bürgerfest tatsächlic­h in greifbare Nähe rückt.

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