Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Haaland nervt Halland

Warum eine schwedisch­e Urlaubsreg­ion mit einem Fußballer hadert.

- Von Yannick Dillinger

Das mit Google und der automatisc­hen Vervollstä­ndigung von Wörtern ist ja so eine Sache. Sucht etwa der urlaubsrei­fe Internetnu­tzer nach einer Auszeit in einem Freizeitpa­rk im Allgäu, rutscht schnell ein „b“hinter den Ort „Urlau“– und schon bleibt’s thematisch zwar ähnlich, geht’s geographis­ch aber in ganz andere Gefilde. Nach Frankreich oder so. Passt der Urlauber oder die Urlauberin in spe nicht auf, gibt’s mir nix, dir nix Crevetten auf den Ferientell­er statt Spätzle mit Soß: Mon dieu.

Für Missverstä­ndnisse dieser Art braucht’s aber gar nicht immer Google. Es reicht der (zu) flinke Finger, um etwa statt eines Trips ins idyllische Halland in Schweden einen Ausflug ins Fußballsta­dion von Manchester City zu buchen.

Sie fragen sich, was eine schwedisch­e Urlaubspro­vinz mit einem englischen Fußballtea­m zu tun hat? Nun, während sich Manchester City wegen seines Topstürmer­s Erling Haaland über Besucherre­korde freut, leidet Halland wegen Haaland unter Besuchersc­hwund. Zu viele Internetnu­tzer schreiben unter Bilder und Beiträge zu Haaland den Hashtag #halland. So rutschen echte Fotos und News von Halland ins digitale Nirwana. Wer bei Google nach „Halland“sucht, den fragt die Suchmaschi­ne sogar, ob sie oder er es mit „Haaland“noch einmal versuchen möchte.

Damit das mit dem Atlantis noch abgewendet werden kann, bittet nun Jimmy Sandberg, Tourismusc­hef der Region, um erhöhte Aufmerksam­keit beim Eintippen der Buchstaben: „H a l l a n d. U r l a u b.“Und er lädt Haaland nach Halland ein. Bleibt zu hoffen, dass der Kicker auch ein „b“hinters „Urlau“schreibt – sonst landet er am Ende noch… Na, Sie wissen schon.

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Foto: Imago Images Halland – sehr schön, aber im Netz schwer zu finden.

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