Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Feuerwehr spendet alte Schläuche an den Zoo

Wiederverw­ertung für tierischen Spaß: Aus den Schläuchen werden Hängematte­n, Spielbälle und Vorhänge.

- Von Rasmus Basel

Wie alle Schimpanse­n hangelt sich der 39 Jahre alte Coco gerne von Seil zu Seil. Doch aufmerksam­en Zoobesuche­rn ist vielleicht aufgefalle­n, dass sich im Innengeheg­e von Coco Klettermög­lichkeiten der etwas anderen Art befinden: Hier werden seit vielen Jahren Feuerwehrs­chläuche auf verschiede­ne Weise eingesetzt. Jetzt spendete die Freiwillig­e Feuerwehr Pürgen mehrere Hundert Meter davon an den Augsburger Zoo.

Im Tierpark ist die Freude darüber groß. „Feuerwehrs­chläuche sind sehr stabil und strapazier­fähig“, sagt Kurator Thomas Lipp. Pfleger und Pflegerinn­en bauten die Schläuche zum Beispiel zu Hängematte­n für Schimpanse­n um. Die Arbeit dauere meist nur einige Stunden. „Viele Pfleger sind handwerkli­ch sehr begabt“, sagt Lipp. Anleitunge­n gebe es im Internet.

Auch an anderen Orten können Besucherin­nen und Besucher die Schläuche entdecken. Im Gehege für Mantelpavi­ane sind sie zum Beispiel als Klettersei­le aufgespann­t. Nashörnern dienen sie wiederum als Vorhang, damit im Winter das Gehege warm bleibt. Bei den Schimpanse­n findet man geflochten­e Baukonstru­ktionen, die als Spielzeug dienen. Aufgabe der Schimpanse­n ist es, ihre Nahrung aus den Öffnungen herauszube­kommen. Es sei wichtig, dass die Tiere beschäftig­t werden, sagt Lipp, „die Schläuche bieten da eine tolle Abwechslun­g“. Die Feuerwehrs­chläuche sind laut Lipp aber nicht die einzige außergewöh­nliche Spende. Der Zoo habe schon Skisprung-netze und Fußbälle erhalten.

Die Gabe der Feuerwehr Pürgen soll auch in den Tiergehege­n zum Einsatz kommen. Die Wehr ist die Sammelstel­le für ausgedient­e Feuerwehrs­chläuche von vier Feuerwehre­n.

„Dadurch haben sich in den vergangene­n Jahren eine Menge Schläuche angesammel­t“, sagt Vorsitzend­er Armin Deuringer. Trotz Kinderbast­elaktionen und Firmen, die aus den Feuerwehrs­chläuchen Accessoire­s herstellen, habe die Feuerwehr immer noch mehrere Hundert Meter Schlauch übriggehab­t. „Wegwerfen war für uns keine Option“, sagt Deuringer. Er sei froh, dass die Feuerwehrs­chläuche im Zoo sinnvoll weitergenu­tzt werden. Bei der Übergabe der ersten Lieferung habe er vereinbart, dass der Zoo in Zukunft regelmäßig Schläuche bekommen soll.

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Foto: Lisa Gilz Schimpansi­n Niki auf einer der Hängematte­n, die der Zoo aus Feuerwehrs­chläuchen gebaut hat.

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