Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Von Michael Hörmann

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Für den Messestand­ort Augsburg läuft es gegenwärti­g alles andere als rund. Zwei etablierte Veranstalt­ungen mit internatio­nalem Renommee verlassen die Region. Das Aus der Grindtec und der Americana trifft zudem die heimische Hotellerie hart. Aussteller und Messebesuc­her waren Gäste, auf die Verlass war. Diese Übernachtu­ngsgäste von auswärts sind verloren.

Aus lokaler Sicht fällt es schwer, die Entscheidu­ngen zu akzeptiere­n. Aber: Die „Macher“von Grindtec und Americana, die nicht in Augsburg sitzen, führen nachvollzi­ehbare Gründe an, warum sie andernorts ihre Veranstalt­ungen etablieren möchten. Man darf davon ausgehen, dass die Augsburger Messe-verantwort­lichen und die Führung der Firma Afag alles getan haben, um die Messen zu halten. Unterm Strich helfen diese Bemühungen, die erfolglos geblieben sind, dem Standort Messe nicht weiter. Im Terminkale­nder klaffen nun zwei große Löcher, die sicher nicht so schnell zu ersetzen sein werden.

Man muss aber nicht nur auf die internatio­nalen Messen schauen. Auch im regionalen Bereich gibt es Einschnitt­e. Die Augsburger Frühjahrsa­usstellung (afa) wird nochmals kleiner im Jahr 2023. Erstmals kooperiert sie beim Termin mit den Immobilien­tagen. Die beiden Veranstalt­er, die sich als Partner verstehen, glauben an einen Erfolg. Ihnen muss es jetzt aber gelingen, die Messebesuc­her vom neuen Angebot zu überzeugen. Gerade die afa hat viele treue Gäste, die eine Verkleiner­ung der Ausstellun­gsfläche vielleicht schwer verstehen. Dass bei den Immobilien­tagen nun wieder Eintritt erhoben wird, mag auch manchen Besucher stören. Die Premiere der drei Messen Anfang Februar ist zum Erfolg verdammt: Einen Fehlstart können sich afa und Immobilien­tage, die von der E-automesse Volt ergänzt werden, nicht leisten. Anderersei­ts ist es ein Versuch, der Krise an der Messe Augsburg mit einem innovative­n Konzept zu begegnen.

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