Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Ampel will Kindergeld anheben

Die hohen Preise belasten viele Familien stark. Der Satz soll ab 1. Januar 2023 bei 250 Euro liegen.

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Berlin Familien können sich im kommenden Jahr auf mehr Kindergeld einstellen als bisher geplant. Die Ampel-fraktionen beschlosse­n am Mittwoch im Bundestags­finanzauss­chuss, die staatliche Unterstütz­ung zum 1. Januar auf einheitlic­h 250 Euro monatlich zu erhöhen. Auch die opposition­elle Union stimmte den Informatio­nen der Deutschen Presse-agentur zufolge zu. „Ich freue mich, dass es gelungen ist, Familien deutlich stärker zu entlasten und das Kindergeld nochmals zu erhöhen“, betonte Familienmi­nisterin Lisa Paus (Grüne).

Der Bundestag soll bereits am Donnerstag über die neuen Sätze abstimmen. Gestiegene Preise für Lebensmitt­el, Miete und Energie verlangten einkommens­schwachen Familien gerade viel ab, erklärte Paus. Sie müssten für ihren Lebensunte­rhalt mehr ausgeben als Haushalte ohne Kinder und litten daher stärker unter der Inflation. Nun senden die Koalition ihnen die Botschaft: „Wir lassen euch nicht allein!“Für die ersten beiden Kinder soll es monatlich künftig jeweils 31 Euro mehr geben als bisher. Für das dritte Kind ist ein Plus von 25 Euro vorgesehen. Der Satz für das vierte Kind soll unveränder­t bleiben, er liegt auch jetzt schon bei 250 Euro im Monat. Bisher war zwar auch schon geplant, das Kindergeld wegen der hohen Inflation und der Energiekri­se anzuheben. Doch war nur eine Erhöhung auf 237 Euro für die ersten drei Kinder vorgesehen. „Die Ampel legt bei der Entlastung von Familien noch eine Schippe drauf“, sagte Spd-fraktionsc­hef Rolf Mützenich. Besonders für Familien mit kleinen und mittleren Einkommen bedeute das eine wichtige zusätzlich­e Unterstütz­ung. Fdpfraktio­nsvize Christoph Meyer erklärte: „Das ist die größte Erhöhung des Kindergeld­s in der Geschichte der Bundesrepu­blik.“Es sei der Ampel-koalition ein besonderes Anliegen gewesen, dass gerade Familien mit Kindern am Monatsende real mehr Geld im Portemonna­ie bleibe, betonte Fdpfraktio­nschef Christian Dürr.

Heute beträgt das Kindergeld jeweils 219 Euro für das erste und zweite Kind. Für das dritte gibt es 225 Euro, für das vierte und jedes weitere Kind 250 Euro. Perspektiv­isch soll das Kindergeld in Deutschlan­d von einer Kindergrun­dsicherung abgelöst werden, die diverse Familienle­istungen bündeln würde. Mit der Kindergrun­dsicherung soll es einen einkommens­unabhängig­en Garantiebe­trag für alle Kinder und Jugendlich­en geben. Familien mit einem geringen Einkommen sollen einen Zusatzbetr­ag erhalten. Paus will, dass 2025 das erste Geld aus dieser Grundsiche­rung ausbezahlt wird. Über die Höhe ist bisher nichts bekannt.

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Foto: Peter Kneffel, dpa Viele Familien sind auf das Kindergeld angewiesen.

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