Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Digitale Plattform zeigt geraubte Benin-kunst

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125 Jahre nach den britischen Plünderung­en von 1897 sind die heute in Museen und Sammlungen weltweit verstreute­n Kunstschät­ze des früheren Königreich­s Benin erstmals wieder virtuell vereint. Die am Mittwoch in Berlin veröffentl­ichte Plattform Digital Benin verfügt über Daten von 5246 Objekten aus weltweit 131 Museen. Die häufig als Benin-bronzen bezeichnet­en Kunstschät­ze, neben Bronze auch etwa aus Elfenbein oder Holz, stammen aus dem Palast des Königreich­es, das heute zu Nigeria gehört. „Wir gehen davon aus, dass wir 99 Prozent erfasst haben“, sagte Projektlei­terin Barbara Plankenste­iner, Direktorin des Museums am Rothenbaum Kulturen und Künste der Welt und Mitglied der seit 2010 arbeitende­n internatio­nalen Benin Dialogue Group. „Da tauchen sicher noch Dinge auf, die wir nicht kennen.“So gebe es einige wenige Privatsamm­lungen, die historisch­e Werke besitzen. Diese seien noch nicht in der Datenbank enthalten. Im kommenden Jahr solle die Plattform an eine geeignete Institutio­n in Nigeria übergeben werden. Finanziert wurde das seit zwei Jahren laufende Projekt mit 1,5 Millionen Euro von der Ernst von Siemens Kunststift­ung. Von 19 deutschen Museen sind gut 1300 Objekte erfasst.

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