Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Der „blonde Engel“kommt in die Dortmunder Hall of Fame

Bernd Schuster stammt aus dem Augsburger Stadtteil Hammerschm­iede und hat es als Spieler und Trainer zu Weltruhm gebracht. Das würdigt nun das Deutsche Fußballmus­eum.

- Von Herbert Schmoll Nachrichte­n. Stuttgarte­r

Ein aus Augsburg stammender Fußballspi­eler wird in die „Hall of Fame“des deutschen Fußballs aufgenomme­n. Bernd Schuster, der Europameis­ter von 1980, ist zusammen mit seinem damaligen Nationalma­nnschafts-teamkolleg­en Karl-heinz Rummenigge und dem Weltmeiste­r von 2014, Philipp Lahm, in den illustren Kreis im Deutschen Fußballmus­eum in Dortmund berufen worden. Die offizielle Aufnahme des Trios soll im kommenden Jahr stattfinde­n.

„Wenn man wie ich über 30 Jahre im Ausland lebt, läuft man Gefahr, in Vergessenh­eit zu geraten. Ich habe meine Heimat in all den Jahren in Spanien nie aus den Augen verloren, im Gegenteil. Ich habe mich immer auch als Botschafte­r Deutschlan­ds in Spanien betrachtet, und bin deshalb sehr stolz über diese Auszeichnu­ng“, sagte Schuster den

Er galt als talentiert­er Nachwuchss­pieler, der beim SV Hammerschm­iede das Fußballein­maleins lernte und der von den „Siedlern“den Sprung zu den A-junioren des FC Augsburg schaffte. Unter Trainer Heiner Schuhmann, der auch zu seinem großen Förderer wurde, feierte er mit den A-junioren des FCA erste Erfolge. Mit einem 1:0-Sieg gegen den 1. FC Nürnberg (Torschütze: Bernd Schuster) gewann das Team die bayerische Meistersch­aft und qualifizie­rte sich für die deutsche Endrunde.

Von der Donauwörth­er Straße ging es für den jungen Kicker hinaus in die große, weite Fußballwel­t. Zuerst zum 1. FC Köln, bei dem er sich in der Bundesliga unter dem legendären Trainer Hennes Weisweiler schnell einen Stammplatz erspielte. Schon als 19-Jähriger gab er sein Debüt in der Nationalma­nnschaft und gewann mit dem Team 1980 in Italien den Em-titel. Allerdings war sein Verhältnis zum DFB während der gesamten Karriere nie ungetrübt, und so kam Länderspie­le.

Dagegen wurde Spanien zu seiner zweiten Heimat. Der heute 62-jährige Schuster spielte acht Jahre beim FC Barcelona (darunter zwei Jahre an der Seite von Diego Maradona), in denen er einmal Meister und dreimal Pokalsiege­r wurde sowie einmal den Europapoka­l der Pokalsiege­r gewann, und unterschri­eb dann beim Erzrivalen Real Madrid. 1990 wechselte der „Blonde Engel“zum Stadtkonku­rrenten Atletico Madrid. Als erster Fußballer überhaupt spielte er damit im Lauf seiner Karriere bei allen drei großen spanischen Vereinen. „Trotzdem“so Schuster auch nach 30 Jahren im Ausland bleibe in ihm „ein deutscher Kern“.

Dass aus dem genialen Spieler auch ein erfolgreic­her Trainer werden sollte, war zunächst nicht abzusehen. Denn der Start in die zweite Karriere verlief gar nicht so erfolgreic­h. Die Kölner Klubs Fortuna er nur auf 21

und FC trainierte er in der Zweiten Bundesliga. Doch bei beiden Vereinen wurde der Vertrag vorzeitig aufgelöst. Der Durchbruch kam 2008. Mit den „Königliche­n“von Real Madrid feierte er den spanischen Titel.

Schuster war bis 2011 in erster Ehe mit Gaby verheirate­t, die ihren Mann erfolgreic­h managte. In Spanien lebt Bernd Schuster zusammen mit seiner zweiten Frau Elena. Doch seine Heimat hat er am Lech. „Sporadisch kommt er auch immer wieder nach Augsburg“, weiß Peter Uhl, der ehemalige Vorsitzend­e des SV Hammerschm­iede, dem Bernd Schuster noch immer verbunden ist. Im Augsburger Osten leben seine Mutter und seine Schwester, dort hat er auch vor einigen Jahren sein Elternhaus sanieren lassen. Immer hat er auch den Weg des FC Augsburg verfolgt. „Dass der FCA jetzt schon so lange in der Bundesliga spielt, freut mich ungemein“, sagte er.

Bernd Schusters Karriere • geb.

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Foto: Gregor Fischer Ex-nationalsp­ieler Bernd Schuster aus Augsburg, ehemaliger Spieler und Fußball-trainer, wird im kommenden Jahr in die Hall of Fame des Deutschen Fußballmus­eums in Dortmund aufgenomme­n.

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