Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Gremium müsste präsenter sein Von Daniel Wirsching
Ohne sogenannte engagierte Laien wäre vieles in der katholischen Kirche nicht möglich – und damit sind längst nicht nur die in diesem Zusammenhang viel bemühten Frauen gemeint, die fürs Pfarrfest Kuchen backen. Die Laien, wie sie im Unterschied zu den Klerikern genannt werden, tragen kirchliches Leben ganz maßgeblich. In nicht wenigen Fällen ermöglichen sie es erst. Entsprechend dieser Bedeutung ist die oberste Vertretung der Laien, der Diözesanrat, ebenfalls von nicht zu unterschätzender Bedeutung.
Eigentlich. Wie in anderen Bistümern will auch der im Bistum Augsburg Laien eine Stimme geben. Kirchenmitglieder nehmen ihn jedoch nicht so wahr, falls sie ihn überhaupt wahrnehmen. Sogar mit der Kirche verbundene Menschen können nicht recht sagen, wofür er steht und fühlen sich von ihm nicht oder schlecht vertreten. Das kann viele Gründe haben – einer ist gewiss die Vielfalt des Katholischen, die es im Bistum gibt. Das Spektrum reicht von überaus katholisch-konservativ bis überaus katholisch-progressiv. Dazwischen all jene, die zwar getauft sind, mit Kirche allerdings (zunehmend) wenig anzufangen wissen.
Hier als Diözesanrat zu einer Position zu kommen und mit einer Stimme zu sprechen, ist schwierig. Und doch liegt es schon auch am Gremium: Ob und wie es sich in Diskussionen einbringt, zumal in innerkirchliche, hat es selbst in der Hand. Will der Augsburger Diözesanrat es nicht anderen Gruppierungen und Initiativen überlassen, Debatten anzustoßen oder zu prägen, wird er aktiver werden und präsenter sein müssen.