Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Panther vertrauen Trainer Russell

Der Stuhl des Aev-trainers wackelte nach neun Niederlage­n in Serie. Trotzdem glaubt der Klub, dass der Schotte das Team vor dem drohenden Abstieg retten kann.

- Von Milan Sako

Augsburg Nach der Serie von neun Niederlage­n am Stück und dem Sturz ans Tabellenen­de schienen die Tage von Panther-trainer Peter Russell gezählt. Am Montag nach dem unglücklic­hen 0:1 nach Verlängeru­ng in Mannheim setzten sich der Aev-coach und Hauptgesel­lschafter Lothar Sigl zu einer Analyse zusammen. Die Klubspitze sprach danach dem Trainer das Vertrauen aus. „Wir haben uns in der Klubführun­g entschiede­n, mit dem Trainer weiter zu machen“, sagt Hauptgesel­lschafter Lothar Sigl und fügt an: „Aber natürlich müssen jetzt Ergebnisse kommen. Mit großer Überzeugun­g haben wir uns im Sommer für ihn entschiede­n, das werfen wir noch nicht alles wieder über Bord. Er bekommt die Chance, uns in die Erfolgsspu­r zu führen. Wir haben nicht den Eindruck, als würde die Mannschaft nicht hinter Peter stehen. Ganz im Gegenteil, das Team stellt sich vor den Coach.“Die

Play-offs waren das erklärte der Augsburger Panther.

Vor dem Saisonstar­t war die Zuversicht auf allen Seiten groß. Einige Profis au dem Kader gaben mindestens den zehnten Platz an, der gerade noch zur Teilnahme an der k.o.-runde zur Deutschen Meistersch­aft berechtigt. Doch nach gut einem Viertel der insgesamt 56 Vorrundenp­artien gibt es aktuell nur noch eine Vorgabe: Das Delgründun­gsmitglied will auch in der kommenden Saison, dem dann 27. Jahr im Eishockey-oberhaus noch erstklassi­g sein. Und künftig nicht nach Crimmitsch­au, Selb oder Dresden fahren müssen.

Der Hauptgesel­lschafter glaubt an seine Mannschaft: „Wir haben eine gute Stimmung und die richtige Einstellun­g in der Kabine. Das war die letzten Jahre nicht immer so. Bei uns kommt in der Bewertung der aktuellen Misere keiner zum Ergebnis, dass die Mannschaft es nicht will. Vielleicht will sie es im ein oder anderen Moment sogar zu sehr und verkrampft. Uns ist, wenig verwunderl­ich, die

Ziel

Leichtigke­it

Offensicht­lich ist die Misere im Sturm. Die Offensive der Panther weist mit lediglich 33 Toren mit Abstand die wenigsten Treffer auf. „Wenn nicht mal sechs Prozent deiner Torschüsse den Weg über die Linie finden, dann bist du zu ineffizien­t. In der Defensive bringen abhandenge­kommen.“ wir uns mit individuel­len Schnitzern regelmäßig selbst in die Bredouille“, sagt Panther-chef Sigl in seiner Krisen-analyse.

Unübersehb­ar ist das Verletzung­spech, das die im Schnitt älteste Del-mannschaft bisher ereilt hat. Lediglich neun Pantherpro­fis bestritten alle Partien. Immer wieder erwischte es Teamstütze­n wie Torhüter Dennis Endras, Adam Payerl, Blaz Gregorc, David Warsofsky, Vincent Saponari und weitere Spieler. Dazu der Pantherbos­s: „Natürlich gehört auch das zur Wahrheit und dient als Erklärung. Wir sind aber gut beraten, das nicht als Ausrede oder gar Entschuldi­gung zu nehmen. Auch andere Teams haben Personalso­rgen und haben dezimiert gepunktet. Wir müssen Wege finden, mit dem vorhandene­n Spielermat­erial erfolgreic­h zu sein.“

Am kommenden Samstag ist Trainingsa­uftakt nach der Länderspie­lpause. Bis dahin soll ein weiterer Stürmer laut Sigl verpflicht­et werden: „Wir befinden uns in Gesprächen mit einem deutschen Angreifer,

der unserem Kader mehr Qualität und Tiefe geben soll. Wenn alles klappt, dann kann er schon am Samstag erstmalig mit der Mannschaft auf dem Eis stehen. Nachverpfl­ichtungen waren und sind budgetiert.“

Für den 18. November hält der Del-spielplan ein wegweisend­en Match parat. Der Tabellenle­tzte Augsburg empfängt den Vorletzten Bietigheim. Wollen die Augsburger das rettenden Ufer noch erreichen, muss ein Sieg her. Da in dieser Saison möglicherw­eise zwei Klubs den Weg in die DEL2 antreten müssen, ist der Abstand zum rettenden Ufer bereits beträchtli­ch.

Auf Rang 13 (Eisbären Berlin mit 21 Punkten) beträgt der Rückstand sieben Zähler. Die Play-offplätze (10. Nürnberg/27) sind gar 13 Punkte entfernt. Hauptgesel­lschafter Sigl: „Wir brauchen dringend Punkte. Der Ernst der Lage sollte allen bewusst sein, lange können wir nicht mehr zuschauen. Wir müssen nach der Pause schnell die Kurve kriegen.“

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