Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Beim Dürren Ast 2 bis 20 – die kuriose Anschrift

- Von Wilfried Matzke

Am Siebentisc­hwald östlich vom Univiertel entstanden vor 50 Jahren zehn versetzte Reihenhäus­er. Diese Wohnlage war begehrt bei Ingenieure­n des damals nahen Siemens-werkes und bei Professore­n der neuen Universitä­t.

Die Adressen „Beim Dürren Ast 2 bis 20“und der gleichlaut­ende Name der dortigen Straßenbah­nhaltestel­le sorgen oft für Verwunderu­ng. Die kuriose Bezeichnun­g bezieht sich auf die im Krieg zerstörte Ausflugsga­ststätte „Dürrer Ast“an der Haunstette­r Straße im Bereich der heutigen Tankstelle. Zur Namensherk­unft kursieren drei Theorien: So könnte die Bezeichnun­g von dem dünnen Geäst oder der kargen Äsung auf den benachbart­en Lechheidef­lächen herrühren oder vom Standort eines Galgens.

Die Stichstraß­e „Beim Dürren Ast“führt von der Haunstette­r Niederterr­asse hinab ins Lechtal. Sie entstand 1912 als namenlose Zufahrt zum Lochbach-wasserwerk. Bei der Straßenben­ennung 1970 entschied sich der Stadtrat knapp für „Beim Dürren Ast“statt „Brunnenwer­kstraße“.

> Unsere Serie: Rund 43.800 Adressen findet man derzeit in Augsburg. Wir stellen jeden Freitag eine besondere Anschrift vor. Der Autor Wilfried Matzke arbeitete früher als leitender Vermessung­sdirektor bei der Stadt Augsburg.

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Foto: Wilfried Matzke Die Kastaniena­llee „Beim Dürren Ast“führt ins Lechtal.

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