Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Umgang mit Investoren wirkt befremdlich
Der Innovationspark gilt als Vorzeigeprojekt in Augsburg. Wissenschaft und Wirtschaft werden in zukunftsweisenden Technologien verzahnt. Das Areal nahe der Universität ist für ansiedlungswillige Firmen attraktiv geworden. Die Investoren setzen dabei auch in der Architektur Maßstäbe. Das Weitblick 1.7-Gebäude ist ein Hingucker, und der im Bau sich befindliche Innovationsbogen lässt bereits erkennen, welche Dimension dieses Bauwerk einmal haben wird. Ein international renommiertes Architekturbüro wurde dafür gewonnen.
Die Kritik von Firmenchef Peter Weis an der fehlenden Nahverkehrsanbindung verblüfft aufgrund ihrer Heftigkeit. Die Situation vor Ort ist aber unterschiedlich zu bewerten. Es gibt Einrichtungen im Innovationspark, die sehr gut an die Straßenbahnlinie 3 angebunden sind. Je weiter man aber in Richtung B17 rückt, desto unbefriedigender ist die Situation. In diesem Punkt hat Peter Weis vollkommen recht. Die Stadtwerke argumentieren, die Nachfrage sei gegenwärtig viel zu gering, um eine Buslinie einzurichten. Weil ihnen Fahrer fehlen, haben die Stadtwerke zuletzt ohnehin ihr Angebot ausgedünnt. Bei Buslinien wurden Fahrten gestrichen, was Fahrgäste nicht freut. Dass unter der Woche kurz nach 19 Uhr der letzte Bus direkt von der City-galerie zum Hauptbahnhof verkehrt, ist einer der Kritikpunkte. Die Stadtwerke rechnen mehr denn je, wie sie über die Runden kommen. Auch diese Sichtweise ist nachvollziehbar.
Zu denken gibt der Unmut von Unternehmer Weis aus einem anderen Grund. Hat die Stadt Augsburg womöglich Investoren im Innovationspark zu große Versprechungen gemacht? Wie ernst waren in der Vergangenheit Aussagen zu nehmen, dass der Nahverkehr eine wichtige Rolle spielen werde. Noch tut er es jedenfalls nicht.