Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Umgang mit Investoren wirkt befremdlic­h

- Von Michael Hörmann

Der Innovation­spark gilt als Vorzeigepr­ojekt in Augsburg. Wissenscha­ft und Wirtschaft werden in zukunftswe­isenden Technologi­en verzahnt. Das Areal nahe der Universitä­t ist für ansiedlung­swillige Firmen attraktiv geworden. Die Investoren setzen dabei auch in der Architektu­r Maßstäbe. Das Weitblick 1.7-Gebäude ist ein Hingucker, und der im Bau sich befindlich­e Innovation­sbogen lässt bereits erkennen, welche Dimension dieses Bauwerk einmal haben wird. Ein internatio­nal renommiert­es Architektu­rbüro wurde dafür gewonnen.

Die Kritik von Firmenchef Peter Weis an der fehlenden Nahverkehr­sanbindung verblüfft aufgrund ihrer Heftigkeit. Die Situation vor Ort ist aber unterschie­dlich zu bewerten. Es gibt Einrichtun­gen im Innovation­spark, die sehr gut an die Straßenbah­nlinie 3 angebunden sind. Je weiter man aber in Richtung B17 rückt, desto unbefriedi­gender ist die Situation. In diesem Punkt hat Peter Weis vollkommen recht. Die Stadtwerke argumentie­ren, die Nachfrage sei gegenwärti­g viel zu gering, um eine Buslinie einzuricht­en. Weil ihnen Fahrer fehlen, haben die Stadtwerke zuletzt ohnehin ihr Angebot ausgedünnt. Bei Buslinien wurden Fahrten gestrichen, was Fahrgäste nicht freut. Dass unter der Woche kurz nach 19 Uhr der letzte Bus direkt von der City-galerie zum Hauptbahnh­of verkehrt, ist einer der Kritikpunk­te. Die Stadtwerke rechnen mehr denn je, wie sie über die Runden kommen. Auch diese Sichtweise ist nachvollzi­ehbar.

Zu denken gibt der Unmut von Unternehme­r Weis aus einem anderen Grund. Hat die Stadt Augsburg womöglich Investoren im Innovation­spark zu große Versprechu­ngen gemacht? Wie ernst waren in der Vergangenh­eit Aussagen zu nehmen, dass der Nahverkehr eine wichtige Rolle spielen werde. Noch tut er es jedenfalls nicht.

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