Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Augsburg leidet unter Rückzug der großen Messen Von Michael Hörmann
Drei international renommierte Messen hatte Augsburg bis zu diesem Jahr im Angebot: die Aufzugsmesse Interlift, die Schleiftechnikmesse Grindtec und die Reitsportmesse Americana. Bleiben wird nur noch die Interlift, die anderen beiden Veranstaltungen verabschieden sich. Die Bestürzung ist groß. Messechef Lorenz Rau und Wirtschaftsreferent Wolfgang Hübschle verbreiten in ihren Reaktionen nach dem Abgang der Americana die Hoffnung, dass sich Ersatz finden werde. Der Messestandort habe viele Vorteile und bleibe attraktiv.
Dies klingt wie Pfeifen im Walde. Der Aufschrei der Hoteliers trifft die Realität da eher. Ohne Grindtec und Americana fehlen Einnahmen. Ihre Hotels waren bei Messen ausgebucht. Auch die Gastronomie und der Handel werden es spüren, wenn internationale Messebesucherinnen und -besucher ausbleiben.
Jammern hilft aber nicht weiter. Man muss der Realität ins Auge blicken. Wer die aktuelle Entwicklung betrachtet, muss zwangsläufig fürchten, dass auch die Interlift den Standort verlassen könnte. Spekulationen dieser Art hat es immer wieder gegeben. Dies heißt, es muss alles getan werden, wenigstens die Aufzugsmesse zu haiten. Geht auch die Interlift, müssten Hoteliers darüber nachdenken, ob sich das Wort „Katastrophe“steigern ließe. Spontan fällt einem der Begriff „Untergang“ein.