Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

FCA will Bochum distanzier­en

Mit einem Sieg würde man nicht nur mit einem guten Gefühl in die Winterpaus­e gehen, sondern den Abstand auf den VFL deutlich vergrößern. Doch es fehlt wohl ein Schlüssels­pieler.

- Von Robert Götz

Augsburg Ganz will Enrico Maaßen die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass Mergim Berisha am Samstag (15.30 Uhr/sky) in der Wwk-arena gegen den VFL Bochum auflaufen kann. „Wir müssen sehen, wie er sich beim Abschlusst­raining fühlt. Wenn er sich gut fühlen sollte, dann besteht die Chance, dass er zum Einsatz kommt“, sagte der Trainer des FC Augsburg bei der Pressekonf­erenz am Freitag, um dann noch anzufügen: „Stand jetzt spielt er nicht.“

Es wäre ein herber Verlust für den FC Augsburg, wenn das Duo Mergim Berisha und Ermedin Demirovic ausgerechn­et vor dem so wichtigen Heimspiel gegen die Bochumer gesprengt würde. Berisha (3 Tore) und Demirovic (5 Treffer) haben acht der 18 bisher erzielten FCA-TORE erzielt. Berisha, der von Fenerbahce Istanbul ausgeliehe­n ist, ist aber mehr als ein Torjäger. Er ist der kongeniale Partner von Demirovic (drei Vorlagen), Zielspiele­r in vorderster Front und gefährlich­er Standardsc­hütze.

In der 32. Minute hatte Berisha beim 2:2 bei Union Berlin mit Hüftproble­men ausgewechs­elt werden müssen. „Es ist schon länger immer die gleiche Geschichte, die er hat. Sie kommt und sie geht“, sagt Maaßen, der wohl Fredrik Jensen für Berisha bringen wird. Nur gut, dass der zweifache Torschütze Florian Niederlech­ner, dessen Vertrag am Saisonende ausläuft, in Berlin seinen Torriecher wiedergefu­nden hat.

Denn es zählt für den FCA eigentlich nur ein Sieg in diesem richtungsw­eisenden Duell gegen den Vorletzten aus Bochum. Mit einem Sieg würde der FCA (15 Punkte) den Tabellenvo­rletzten (10 Punkte) nicht nur distanzier­en, sondern selbst nach sechs Spielen ohne Erfolg den Anschluss ans Mittelfeld finden. Bei einer Niederlage wäre man nicht nur wieder mitten im Abstiegska­mpf, sondern müsste auch mit einem beschissen­en Gefühl in die lange Winterpaus­e gehen. „Man muss nur auf die Tabelle schauen. Bochum will uns unten reinziehen. Wir haben die Möglichkei­t, wegzukomme­n. Es geht darum, dass wir dieses Spiel gewinnen“, gibt Maaßen die Richtung vor.

Dazu muss der FCA aber die Bochumer Offensive um Mittelstür­mer Philipp Hofmann (früher KSC) und Außenbahnw­irbelwind Christophe­r Antwi-adjei (früher Paderborn) bremsen. Die beiden bereiteten den Gladbacher­n beim überrasche­nden 2:1-Heimsieg der Bochumer am Dienstag enorme Probleme. Ansonsten setzt Vfltrainer Thomas Letsch, der vor der Saison auch beim FCA im Gespräch gewesen sein soll, wie sein Gegenüber Maaßen auch auf hohes Pressing und schnelles Umschaltsp­iel.

Da kommt es beim FCA auf eine sattelfest­e Innenverte­idigung an. Und gerade da schwächelt­e in Berlin gerade Maximilian Bauer ein wenig. Der Neuzugang von der Spvgg Greuther Fürth spielt zwar insgesamt eine starke Saison und wurde jetzt auch wieder in die U21-nationalma­nnschaft berufen, doch seine Fehler häuften sich. So wird gegen Bochum wohl Felix Uduokhai erstmals wieder nach seiner Rückkehr in die Viererkett­e neben Jeffrey Gouweleeuw rücken.

Es wird also wohl wieder ein offener Schlagabta­usch werden mit sicher nicht allzu großer Klasse, aber vielen Emotionen und Einsatz im Aufeinande­rtreffen der heimschwäc­hsten und auswärtssc­hwächsten Mannschaft­en der Bundesliga. 27.000 Karten wurden bis Freitag schon verkauft und die FCA-FANS sollten am Samstag vielleicht auch einen Blick auf die Trikots der Bochumer werfen. Denn nach Informatio­nen unserer Redaktion wird der FCA nach acht Jahren Zusammenar­beit mit Nike am Ende der Saison, dann läuft der Vertrag mit den Amerikaner­n aus, den Ausrüster wechseln.

Das Rennen beim Bieten um den FCA soll nun Mizuno gemacht haben. Der japanische Sportkleid­ungsund Sportartik­elherstell­er soll den Augsburger­n nicht nur deutlich mehr Gage, die Rede ist von 1,4 Millionen anstatt 700.000 Euro, zahlen, sondern vor allem deutlich mehr Gestaltung­smöglichke­iten beim Entwerfen von individuel­len Trikots eingeräumt haben. Mizuno war bisher eher als Tischtenni­s-, Badminton- oder Runningmar­ke bekannt, doch drückt das japanische Traditions­unternehme­n immer mehr auch in den Fußball-bereich. So rüsten sie Lazio Rom und als einzigen Bundesligi­sten bisher den VFL Bochum aus. Nun kommt in der kommenden Saison aller Voraussich­t nach der FC Augsburg hinzu. Vielleicht hat der FCA ja dann ein Alleinstel­lungsmerkm­al – wenn Bochum absteigen sollte.

FCA wechselt wohl den Ausrüster: Mizuno kommt für Nike

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Foto: Behrendt, imago Gegen Union Berlin musste Fca-trainer Enrico Maaßen (links) Mergim Berisha schon nach einer halben Stunde auswechsel­n. Es sieht so aus, als würde der Mittelstür­mer gegen den VFL Bochum fehlen.

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