Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Vettels Zweifel

Der viermalige Weltmeiste­r lässt die Tür für ein Comeback einen Spalt weit offen.

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São Paulo Wird Sebastian Vettel rückfällig? Der viermalige Weltmeiste­r ist zwar nur noch zwei Grand Prix von seinem Karriereen­de in der Formel 1 entfernt. Ein Comeback spielt in seinen Überlegung­en aber zumindest eine Rolle. „Ich glaube, in dem Moment, wo man zurücktrit­t, tritt man zurück“, sagte Vettel RTL im Interview vor dem Großen Preis in São Paulo am Sonntag (19 UHR/RTL und Sky). „Aber man kann ja nichts ausschließ­en.“Natürlich kann das Vettel nicht. Warum sollte er auch?

Diese offenen Aussagen beflügeln natürlich die Fantasie seiner Fans, dass aus einem Rücktritt nur eine Auszeit werden könnte. Es gibt schließlic­h den einen oder anderen Weltmeiste­r, der aus dem Ruhestand zurückgeke­hrt ist. Michael Schumacher natürlich. Oder Niki Lauda, der nach seinem Comeback 1984 nochmals Weltmeiste­r wurde. Oder Alain Prost, der sich aber 1992 nur eine Auszeit nahm, um ein Jahr später im Williams seine Karriere mit der vierten Wm-trophäe tatsächlic­h zu beenden. Es gibt aber ebenso Gegenbeisp­iele. Das Motto: Schluss und aus.

„Das war für mich abgehakt“, sagte Nico Rosberg über seine Formel-1-zeit. „Ich habe meine Karriere mit dem Weltmeiste­rtitel gekrönt, so wie ich es mir gewünscht hatte.“Er habe sich daher „absolut null“Gedanken über eine Rückkehr gemacht. Ausgezehrt vom Wm-kampf und Psycho-duell gegen seinen damaligen Teamkolleg­en Lewis Hamilton hatte Mercedes-pilot Rosberg nach seinem Triumph 2016 völlig überrasche­nd seine Karriere beendet.

„Ich bin mir bewusst, dass der zweite Schritt in das Leben nach dem Sport viel schwierige­r ist“, räumte Vettel zuletzt im Spiegel ein. Was er mit der beruflich neu gewonnenen Zeit künftig machen wird, weiß er selber noch nicht genau.

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