Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Für Vargas erfüllt sich ein Traum

Der 24-Jährige ist mit der Schweiz bei der WM dabei. Zuvor aber möchte er noch unbedingt mit dem FCA einen Heimsieg gegen den VFL Bochum holen.

- Von Marco Scheinhof

Am Strand liegen, die Beine hoch, sich ausruhen – klingt verlockend. Die meisten Spieler des FC Augsburg können das in den nächsten Wochen tun. Sie können sich von der strapaziös­en Hinrunde in der Fußball-bundesliga erholen. Für Ruben Vargas dagegen geht es ebenso wie für Robert Gumny (Polen) und Carlos Gruezo (Ecuador)gleich weiter. Der Schweizer wurde ebenso wie der Pole und der Ecudoriane­r für die Weltmeiste­rschaft in Katar nominiert. Jammern werden sie deswegen sicherlich nicht.

Am Montag trifft sich das Schweizer Team in Zürich, ehe es direkt nach Doha geht. Es ist ein positiver Stress, dem die Spieler ausgesetzt sind. „Mit der Nominierun­g geht für mich ein Traum in Erfüllung“, sagte Vargas am Mittwochab­end nach dem 2:2 bei Union Berlin. Am Nachmittag vor dem Spiel hatte er von der Entscheidu­ng von Trainer Murat Yakin erfahren. Kurz freute er sich, mehr war nicht drin. „Ich habe mich danach gleich wieder auf das Spiel in Berlin konzentrie­rt“, meinte der 24-Jährige.

Die Partie in der Hauptstadt war anstrengen­d. Viele Zweikämpfe, viele hohe Bälle – Vargas’ technische Stärken am Ball und am Boden kamen so kaum zur Geltung. In den ersten Minuten war er sehr auffällig, den 1:1-Ausgleich durch Florian Niederlech­ner bereitete er artistisch im Sitzen vor. Je länger das Spiel dauerte, desto weniger war von ihm zu sehen. Nach 65 Minuten musste er runter. Vargas war in dieser Saison länger verletzt gewesen, auch die Vorbereitu­ng hatte er größtentei­ls verpasst. Nun fühlt er sich wieder fit. „Es geht von Spiel zu Spiel immer besser“, meinte er.

Für Vargas wird es die erste Weltmeiste­rschaft für sein Heimatland sein. 2019 feierte er sein Debüt, ein Jahr nach den Titelkämpf­en in Russland. Bei der Europameis­terschaft im vergangene­n Jahr war er bei vier Schweizer Spielen dabei. In der Startelf stand er nie. Im Elfmetersc­hießen im Viertelfin­ale gegen Spanien verschoss er den letzten Versuch. Es war ein trauriger Moment in seiner Karriere. Zuvor hatte er im Achtelfina­le gegen Frankreich getroffen, im Elfmetersc­hießen hatten sich die Schweizer durchgeset­zt. Der Jubel war groß gewesen, auch um Vargas. Vor allem auch bei seinem Heimatvere­in FC Augsburg.

Bevor es am Montag mit dem großen Abenteuer losgeht, steht noch eine Partie in der Bundesliga an. Am Samstag (15.30 Uhr) empfängt der FCA den VFL Bochum. Es wird eine wegweisend­e Partie. Bochum hat sich zwar unter Trainer Thomas Letsch stabilisie­rt, das bislang aber nur im heimischen Stadion. Für den FCA ist klar: Ein Sieg muss her. Mit für diesen Fall 18 Punkten wäre der erste Teil der Saison zufriedens­tellend beendet.

„Wir müssen unbedingt die drei Punkte zu Hause holen, das wissen wir“, sagte Vargas. Die Zeit zwischen Berlin und Bochum ist knapp. „Gut regenerier­en und gut vorbereite­n, dann werden wir es schaffen“, meinte der Schweizer vor dem letzten Bundesliga-spiel im Jahr 2022

Noch denke er nicht an die WM. „Der Kopf ist noch ganz beim FCA“, sagte er. Und: „Ich möchte noch unbedingt drei Punkte gegen Bochum holen, um mit einem guten Gefühl zur WM zu fahren.“Gleiches gilt für Robert Gumny und Carlos Gruezo.

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Foto: Puchner, dpa Ruben Vargas fährt mit der Schweiz zur WM in Katar. Zuvor möchte er mit dem FCA aber gegen Bochum noch mit einem Sieg in die Pause gehen..

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