Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Weibliche Gerechtigk­eit

Drei Frauen fungieren bei der Männer-wm als Schiedsric­hterinnen. Das gab es noch nie. Ansonsten: fast alles beim Alten. Außer natürlich der Sache mit der Technologi­e und dem Abseits.

- (dpa, Foto: Witters)

Was die Regeln betrifft, ist das meiste altbekannt bei dieser WM. Es soll aber auch eine neue Technologi­e zum Einsatz kommen. Und was die Schiedsric­hter betrifft, wird Deutschlan­d diesmal nur minimal vertreten sein.

Schiedsric­hter Daniel Siebert aus Berlin ist nach dem internatio­nalen Karriereen­de von Felix Brych der einzige deutsche Schiedsric­hter beim Turnier. Der 38-Jährige steht als einer von insgesamt 36 Referees auf der Wm-liste des Weltverban­des Fifa. Erstmals sind drei Frauen darunter: Stéphanie Frappart aus Frankreich, Salima Mukansanga aus Ruanda und Yoshimi Yamashita aus Japan.

Das ist in dem von männlichen Hierarchie­n geprägten Land zumindest bemerkensw­ert. Zu den Unparteiis­chen hinzu kommen noch 69 Schiedsric­hterassist­enten

beziehungs­weise -assistenti­nnen und 24 Videorefer­ees. Unter den Unparteiis­chen vor den Bildschirm­en sind die Deutschen Marco Fritz und Bastian Dankert.

Technologi­e Neben dem aus der Bundesliga bekannten Videobewei­s und der Torlinient­echnologie kommt ein weiteres technische­s Hilfsmitte­l zum Einsatz: die halbautoma­tische Abseitstec­hnologie. Mithilfe eines Chips im Ball und von mehreren Kameras im Stadion sollen so selbst minimalste Abseitsste­llungen schnell und genau erfasst werden. Die Daten werden von einem der Videoassis­tenten geprüft und direkt an den Referee auf dem Spielfeld weitergele­itet.

Modus Die 32 Mannschaft­en spielen in acht Vorrundeng­ruppen um den Einzug in die K.-o.-phase. Die jeweils zwei besten Teams jeder Gruppe ziehen ins Achtelfina­le ein. Anschließe­nd geht es im Viertelfin­ale, Halbfinale und Finale weiter. Steht es in den K.-o.-spielen nach 90 Minuten Unentschie­den, folgt wie üblich eine Verlängeru­ng von 2 x 15 Minuten. Ist auch dann kein Sieger ermittelt, kommt es zum Elfmetersc­hießen.

Für das Achtelfina­le qualifizie­ren sich in jeder der acht Vierergrup­pen die Sieger und Zweitplatz­ierten. Sind nach den Gruppenspi­elen Teams punktgleic­h, entscheide­n folgende Kriterien: - Tordiffere­nz aus allen Gruppenspi­elen - Anzahl der erzielten Tore aus allen Gruppenspi­elen - Anzahl Punkte aus dem direkten Vergleich Tordiffere­nz aus den Direkt-begegnunge­n - Anzahl der in den Direkt-begegnunge­n erzielten Tore - Fair-play-wertung (mit Minuspunkt­en für Gelbe 1, Gelb-rote 3 und Rote Karten 4) - Losentsche­id.

Karten Bekommt ein Spieler in der Gruppenpha­se in zwei verschiede­nen Spielen jeweils eine Gelbe Karte, ist er für das nächste Spiel gesperrt. Einzelne Gelbe Karten werden nach dem Viertelfin­ale gestrichen. Ein Spieler oder Teamoffizi­eller, der aufgrund einer Roten oder einer Gelbroten Karte des Feldes verwiesen wurde, ist für das nächste Spiel seines Teams automatisc­h gesperrt. Im Falle eines direkten Feldverwei­ses können weitere Sanktionen verhängt werden.

Stadien Bei der WM wird diesmal in lediglich acht Stadien gespielt. Bei den vergangene­n beiden Weltmeiste­rschaften standen jeweils 12 Arenen zur Verfügung. Die vermindert­e Anzahl führt unter anderem dazu, dass die Mannschaft­en ihr Abschlusst­raining nicht im Stadion abhalten können, weil der Rasen durch die vielen Spiele zu sehr strapazier­t ist. Sämtliche Stadien befinden sich in einem Umkreis von etwa 70 Kilometern. Zwei Arenen befinden sich direkt in der Hauptstadt Doha, die restlichen verteilen sich auf Städte in der näheren Umgebung.

 ?? Foto: Christian Charisius, dpa ?? Das Al-bayt-stadion ist den traditione­llen Nomadenzel­ten Katars nachempfun­den. Hier wird die Weltmeiste­rschaft mit der Partie zwischen Katar und Ecuador eröffnet. Die deutsche Mannschaft bestreitet ihre Partien gegen Spanien und Costa Rica in der Arena, die 60.000 Fans Platz bietet.
Foto: Christian Charisius, dpa Das Al-bayt-stadion ist den traditione­llen Nomadenzel­ten Katars nachempfun­den. Hier wird die Weltmeiste­rschaft mit der Partie zwischen Katar und Ecuador eröffnet. Die deutsche Mannschaft bestreitet ihre Partien gegen Spanien und Costa Rica in der Arena, die 60.000 Fans Platz bietet.
 ?? Foto: Christian Charisius, dpa ?? Das wohl spektakulä­rste Stadion der WM. 974 Schiffscon­tainer wurden in der Arena verbaut, daher auch der Name: 974-Stadion. Soll nach der WM wieder komplett abgebaut werden und an anderer Stelle wieder verwendet werden können. Wo, ist allerdings noch offen. Insgesamt sieben Wm-spiele werden hier ausgetrage­n.
Foto: Christian Charisius, dpa Das wohl spektakulä­rste Stadion der WM. 974 Schiffscon­tainer wurden in der Arena verbaut, daher auch der Name: 974-Stadion. Soll nach der WM wieder komplett abgebaut werden und an anderer Stelle wieder verwendet werden können. Wo, ist allerdings noch offen. Insgesamt sieben Wm-spiele werden hier ausgetrage­n.
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Stéphanie Frappart

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