Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Atomkraftw­erke bleiben länger am Netz

Emotionale Debatte im Bundestag

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Berlin Der Bundestag hat den vorübergeh­enden Weiterbetr­ieb der letzten drei deutschen Atomkraftw­erke zur Sicherung der Stromverso­rgung beschlosse­n. Die Meiler Isar 2, Neckarwest­heim 2 und Emsland sollen damit bis zum 15. April 2023 in Betrieb bleiben, wie der Bundestag mit den Stimmen der Ampel-fraktionen SPD, Grüne und FDP am Freitag in Berlin beschloss. Im Zuge des Atomaussti­egs hätten die Kraftwerke eigentlich zum Jahresende abgeschalt­et werden sollen.

In namentlich­er Abstimmung votierten 375 Abgeordnet­e für die Änderung des Atomgesetz­es, dagegen stimmten 216, 70 enthielten sich. Scharfe Kritik kam von der Union. Der Gesetzentw­urf der Bundesregi­erung sei „ein Minimalkon­sens, Ergebnis einer zermürbend­en monatelang­en Debatte“innerhalb der Ampel-koalition. Eine nur kurzfristi­ge Verlängeru­ng der Laufzeiten bringe zu wenig Entlastung beim Preis und bei der Sicherheit der Energiever­sorgung. „Das Ganze ist ein Zu-wenig-gesetzentw­urf.“Die Cdu/csu-fraktion hatte in einem eigenen Antrag neben einem massiven Ausbau der erneuerbar­en Energien eine Laufzeitve­rlängerung für die letzten drei deutschen Atomkraftw­erke bis mindestens Ende 2024 vorgeschla­gen. (dpa)

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