Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Hagen will mit FDP „Vollgas“geben

Spitzenkan­didat legt sich gleich mit Staatsregi­erung an

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Amberg Mit dem Wiedereinz­ug in den Landtag als erklärtes Ziel hat die bayerische FDP ihren Fraktionsc­hef Martin Hagen zum Spitzenkan­didaten für die Landtagswa­hl 2023 gekürt. Auf dem Parteitag am Samstag in Amberg kündigte er für den Landtagswa­hlkampf „elf Monate Vollgas“an.

Die Liberalen hatten 2018 mit 5,1 Prozent der Stimmen knapp den Einzug in den Landtag geschafft und stellen derzeit zwölf Abgeordnet­e. Allerdings stürzte die Partei in jüngsten Umfragen auf etwa drei Prozent der Stimmen ab und würde bei einem solchen Ergebnis nicht mehr den Einzug in den Landtag schaffen. Hagen stimmte seine Parteifreu­nde auf einen harten, schwierige­n Wahlkampf ein. „Wer in Bayern zur FDP geht, der ist bereit zu kämpfen“, sagte er.

Der Staatsregi­erung warf er in seiner Rede in Amberg Versagen beim Ausbau der erneuerbar­en Energien vor. „Da müssen wir in den kommenden Jahren Gas geben, damit die Energiewen­de auch in Bayern gelingt.“Auch in der Ausländerp­olitik setze die Csugeführt­e Regierung völlig falsche Akzente, sagte Hagen. „Es muss endlich Schluss damit sein, dass immer die Falschen abgeschobe­n werden“, sagte er. Stattdesse­n brauche es gezielte Zuwanderun­g im Kampf gegen den demografis­ch bedingt zunehmende­n Fachkräfte­mangel. Eine Kampfansag­e richtete Hagen auch an die derzeit in Bayern mit Regierungs­verantwort­ung betrauten Freien Wähler – die die FDP gerne als Juniorpart­ner in einer Staatsregi­erung ablösen würde. Kultusmini­ster Michael Piazolo bekomme den Lehrermang­el in Bayerns Schulen nicht in den Griff. Wirtschaft­sminister Hubert Aiwanger habe dringend notwendige Freihandel­sabkommen bekämpft. „Dieser Mann ist als Wirtschaft­sminister fehl am Platz.“

Die Delegierte­n verabschie­deten auf dem Parteitag einen Dringlichk­eitsantrag, der mehr Unabhängig­keit Deutschlan­ds in der Außenwirts­chaftspoli­tik einfordert. Unter anderem sollen einheimisc­he Fördermögl­ichkeit für Gas stärker genutzt und der Ausbau erneuerbar­er Energien beschleuni­gt vorangetri­eben werden. (dpa)

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