Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Preis für Herta Müller und Barrie Kosky
Jüdisches Museum Berlin ehrt Literatin und Opernregisseur
Berlin Schriftstellerin Herta Müller und der Opernregisseur Barrie Kosky sind am Samstag mit dem diesjährigen Preis für Verständigung und Toleranz ausgezeichnet worden. Verständigung und Toleranz gehörten „zu den größten Herausforderungen der Gegenwart – angesichts der Zunahme von Antisemitismus in Deutschland, von Hass und Gewalt gegen Jüdinnen und Juden, angesichts einer weltweiten Erschütterung von Freiheit und Demokratie, wie sie nach 1989 undenkbar erschien, und angesichts eines Krieges in Europa“, sagte Direktorin Hetty Berg zu der vom Jüdischen Museum Berlin vergebenen Auszeichnung.
Herta Müller setze sich in ihren Werken mit Gewalt durch Diktaturen und der Verletzung von Menschenwürde auseinander, begründete das Museum die Auszeichnung. Die Texte der Literaturnobelpreisträgerin seien „eine schonungslose Suche nach der Wahrheit“. Der langjährige Intendant der Komischen Oper Berlin, Kosky, gebe mit seiner Arbeit „ein kraftvolles Statement für jüdische Selbstverständlichkeit“ab, sagte Berg. Kosky stehe für deutsch-jüdische Gegenwartskultur und eröffne dem Publikum teils vergessene Bereiche jüdischer Kultur.
Das Jüdische Museum zeichnet mit dem Preis seit 2002 Persönlichkeiten aus für die Förderung von Menschenwürde, Völkerverständigung, Integration. (dpa)