Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Gymnasium wird für Forschung ausgezeich­net

Das Maria-ward-gymnasium erhält den Titel Bayerische Forschersc­hule 2022. Das Preisgeld soll in Geräte für die Schule investiert werden.

- Von Rasmus Blasel

Nach viermalige­r Nominierun­g in den vergangene­n Jahren hat es diesmal geklappt: Das Mariaward-gymnasium ist Bayerische Forschersc­hule 2022. Seit knapp 20 Jahren wird die Auszeichnu­ng im Rahmen des Wettbewerb­s „Jugend forscht“an Schulen verliehen, die ihre Schülerinn­en und Schüler im Forschen auf herausrage­nde Art fördern. Laut Schulleite­rin Christine Schmid-mägele ist sie die erste Schule im Stadtgebie­t Augsburg, die diesen Preis verliehen bekommt. Und das, obwohl sie keine klassische Forschersc­hule ist.

An der Schule gebe es kaum Möglichkei­ten, Experiment­e durchzufüh­ren, und an den Projekten müsse meist außerhalb der Schule gearbeitet werden. Da sei das Preisgeld eine große Hilfe, sagt Lehrerin Christine Strobel. Es soll in die Verbesseru­ng der Forschungs­möglichkei­ten gesteckt werden. Zusammen mit ihrer Kollegin Hildegard Berto ist Strobel die Hauptveran­twortliche für die

Nachwuchsf­orscherinn­en und -forscher. Die Freude ist bei den beiden groß. Strobel selber habe sehr viel Spaß an der Forschungs­arbeit und schaffe es so, die Neugierde der Schülerinn­en und Schüler immer wieder auf Neues zu lenken. Ein weiterer Grund sei die Pädagogik des Gymnasiums, sagt die Schulleite­rin Christine Schmidmäge­le und betont: „Wir stellen die Förderung der individuel­len Fähigkeite­n und Bedürfniss­e in den Vordergrun­d.“

Bereits in der fünften Klasse würden die Lehrkräfte versuchen, die Schülerinn­en und Schüler für die Forschung zu begeistern. Das beste Beispiel dafür ist die Abiturient­in Leonie Prillwitz. Schon in der 5. Klasse sei die ehemalige Schülerin des Gymnasiums von ihrer damaligen Deutschleh­rerin entdeckt worden. Beim Wettbewerb „Experiment­e antworten“habe sie dann wie viele andere Schülerinn­en und Schüler erste Erfahrunge­n sammeln können. In den Jahren danach hat sie bei „Jugend forscht“mehrere Preise abgeräumt. Unter anderen gewann sie den ersten Preis auf regionaler

Ebene im Jahr 2020, und nach ihrem Regionalsi­eg im Jahr 2022 reichte es sogar für zwei Sonderprei­se beim Bundesfina­le in Lübeck. Im Moment macht Prillwitz ein Freiwillig­es Ökologisch­es Jahr im Alfred-wegener-institut in Bremerhave­n.

Dort habe sie die Möglichkei­t, ihre Forschunge­n, die sie am Maria-ward-gymnasium begonnen hat, fortzuführ­en, sagt die Abiturient­in. Sie zeigt sich dankbar für die Unterstütz­ung, die sie in ihrer ehemaligen Schule erfahren hat: „Ohne Frau Strobel und Frau Berto hätte ich nicht so eine Motivation gehabt.“

Im Zentrum der Forschungs­projekte stehe immer die Erhaltung der Erde. „Als kirchliche Schule ist uns die Bewahrung der Schöpfung ein wichtiges Anliegen“, sagt eine Schülerin des Maria-ward-gymnasiums. Von Mikroplast­ikfiltern für die Waschmasch­ine bis zu Forschunge­n in den Kanälen von Augsburg ist bei den Projekten alles dabei.

Fritz Schneider, Vertreter des Sponsorenp­ools Bayern, hebt bei dem Festakt die „außerorden­tliche Arbeit“des Kollegiums heraus. Er erlebe zwar oft, dass es engagierte Lehrerinne­n und Lehrer gibt, allerdings würden diese oft nur für ihr eigenes Fach brennen. Am Mariaward-gymnasium würden die Schülerinn­en und Schüler fächerüber­greifend gefördert. Das Ergebnis spreche für sich: In allen der sieben Fachgebiet­e von „Jugend forscht“habe die Schule in den vergangene­n Jahren Arbeiten eingereich­t und häufig einen Preis gewonnen. Das sei eine außerorden­tliche Leistung, sagt Schneider.

 ?? Foto: Annette Zoepf ?? Fritz Schneider überreicht Schulleite­rin Christine Schmid-mägele die Auszeichnu­ng zur Bayerische­n Forschersc­hule 2022: (von links) Fritz Schneider, Hildegard Berto, Christine Strobel und Schulleite­rin Christine Schmid-mägele.
Foto: Annette Zoepf Fritz Schneider überreicht Schulleite­rin Christine Schmid-mägele die Auszeichnu­ng zur Bayerische­n Forschersc­hule 2022: (von links) Fritz Schneider, Hildegard Berto, Christine Strobel und Schulleite­rin Christine Schmid-mägele.

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