Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Auf dem Platz geht es um Leben und Tod

Spieler und Fans retten Schiedsric­hter

- Von Walter Brugger

Augsburg Es ist in jüngerer Zeit nicht das erste Mal, dass Ergebnisse im Aufstiegsr­ennen oder Abstiegska­mpf der Amateurlig­en komplett in den Hintergrun­d rücken. Der schwere Verkehrsun­fall, bei dem zwei Spieler des Fußballbez­irksligist­en TSV Rain II auf der Rückfahrt von einem Vorbereitu­ngsspiel ums Leben kamen, hatte zu Saisonbegi­nn für viel Bestürzung, aber auch Anteilnahm­e gesorgt.

Am zurücklieg­enden Wochenende ging es nun für einen Schiedsric­hter auf dem Spielfeld um Leben und Tod. Beim Spiel der Donau-kreisklass­e Nord 2 zwischen dem SV Ehingen-ortlfingen aus dem Landkreis Augsburg und dem Dillinger Stadtteilk­lub SSV Steinheim war der 57-jährige Unparteiis­che zusammenge­brochen, wurde sofort von Spielern und anwesenden Zuschauern reanimiert – was ihm nach Stand der Dinge das Leben gerettet haben dürfte. Der herbeigeru­fene Notarzt versorgte den früheren Landesliga­kicker weiter und brachte ihn schließlic­h ins Krankenhau­s. Dort hat sich sein Zustand mittlerwei­le stabilisie­rt. Das Fußballspi­el war natürlich abgebroche­n worden.

Es war der mit Abstand tragischst­e Fall der Spielabbrü­che oder kurzfristi­gen Ausfälle so kurz vor der Winterpaus­e. Angesichts einer solchen Situation konnte am Freitag beispielsw­eise der Kassierer des TSV Neusäß leichten Herzens die bereits entrichtet­en Eintrittsg­elder an die Fans zurückzahl­en, die eigentlich das Stadtderby in der Kreisliga gegen den SV Ottmarshau­sen sehen wollten. Nur zu sehen gab es nichts, der dichte Nebel verhindert­e den Blick auf das mögliche Geschehen. Selbst auf dem Platz. Denn nur wenn vom einen Tor das gegenüberl­iegende auch noch zu erkennen ist, soll gespielt werden. Das war in Neusäß nicht der Fall und führte somit bereits vor dem An- zum Abpfiff.

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