Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Auf dem Platz geht es um Leben und Tod
Spieler und Fans retten Schiedsrichter
Augsburg Es ist in jüngerer Zeit nicht das erste Mal, dass Ergebnisse im Aufstiegsrennen oder Abstiegskampf der Amateurligen komplett in den Hintergrund rücken. Der schwere Verkehrsunfall, bei dem zwei Spieler des Fußballbezirksligisten TSV Rain II auf der Rückfahrt von einem Vorbereitungsspiel ums Leben kamen, hatte zu Saisonbeginn für viel Bestürzung, aber auch Anteilnahme gesorgt.
Am zurückliegenden Wochenende ging es nun für einen Schiedsrichter auf dem Spielfeld um Leben und Tod. Beim Spiel der Donau-kreisklasse Nord 2 zwischen dem SV Ehingen-ortlfingen aus dem Landkreis Augsburg und dem Dillinger Stadtteilklub SSV Steinheim war der 57-jährige Unparteiische zusammengebrochen, wurde sofort von Spielern und anwesenden Zuschauern reanimiert – was ihm nach Stand der Dinge das Leben gerettet haben dürfte. Der herbeigerufene Notarzt versorgte den früheren Landesligakicker weiter und brachte ihn schließlich ins Krankenhaus. Dort hat sich sein Zustand mittlerweile stabilisiert. Das Fußballspiel war natürlich abgebrochen worden.
Es war der mit Abstand tragischste Fall der Spielabbrüche oder kurzfristigen Ausfälle so kurz vor der Winterpause. Angesichts einer solchen Situation konnte am Freitag beispielsweise der Kassierer des TSV Neusäß leichten Herzens die bereits entrichteten Eintrittsgelder an die Fans zurückzahlen, die eigentlich das Stadtderby in der Kreisliga gegen den SV Ottmarshausen sehen wollten. Nur zu sehen gab es nichts, der dichte Nebel verhinderte den Blick auf das mögliche Geschehen. Selbst auf dem Platz. Denn nur wenn vom einen Tor das gegenüberliegende auch noch zu erkennen ist, soll gespielt werden. Das war in Neusäß nicht der Fall und führte somit bereits vor dem An- zum Abpfiff.