Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

FCA wirtschaft­et besser als er spielt

Der Fußball-bundesligi­st beendet die Saison 2021/22 trotz Corona-krise nur mit einem kleinen Verlust von rund 500.000 Euro. Sportlich ist die Bilanz allerdings schlechter.

- Von Robert Götz

Augsburg Markus Krapf bat bei seiner ersten Jahreshaup­tversammlu­ng als neuer Vorstandsv­orsitzende­r des FC Augsburg, um Milde, als er die Mannschaft ím Vip-bereich der Wwk-arena begrüßte: „Denkt daran, es gab auch Spiele vor Bochum.“

Und die 844 stimmberec­htigten Mitglieder, die den zur Wahl stehenden Aufsichtsr­at Manfred Ringer mit deutlicher Mehrheit im Amt bestätigte­n, sparten trotz der 0:1-Niederlage nicht mit Applaus, auch wenn man in der Bundesliga „nur“mit 15 Punkte überwinter­t. Dennoch beurteilte Krapf die Entwicklun­g während der Saison wohlwollen­d: „Wir haben mit der Mannschaft schnell ein positives Gefühl erzeugt.“Er verwies darauf, dass es keine Selbstvers­tändlichke­it sei, dass der FCA in der zwölften Saison in Folge in der Bundesliga spielt. Das sei auch ein Verdienst von Sport-geschäftsf­ührer Stefan Reuter, der in der jüngeren Vergangenh­eit immer öfters in der Kritik stand. „Ich weiß, dass Stefan Reuter teilweise kritisch gesehen wird, aber wir sollen die Fairness walten lassen. Wir sind im elften Jahr unter Stefan Reuter, dabei hat er immer den Verein und die wirtschaft­lichen Grenzen im Blick hat.“Aber Krapf hatte auch einen Auftrag für die Zukunft für Reuter, dessen Vertrag 2021 von Klaus Hofmann bis 2026 verlängert wurde, und Trainer Enrico Maaßen:

„Mit drei Punkten aus den letzten sieben Spielen kann keiner zufrieden sein und ist es auch keiner.“Es droht auch in dieser Saison wieder Abstiegska­mpf wie in der Spielzeit 21/22, als man als 14. mit Mühen die Klasse hielt.

Wirtschaft­lich sah die Bilanz des FCA da deutlich besser aus. Finanz-geschäftsf­ührer Michael Ströll steuerte das Fca-schiff mit Erfolg durch die Turbulenze­n der Corona-krise. Am Ende standen den Ausgaben von 91,5 Millionen Euro, Einnahmen in Höhe von rund 91 Millionen gegenüber, was einen Verlust von rund 500.00 Euro ausmachte.

Zum Vergleich: Ligakonkur­rent Hertha BSC schloss das vergangene Geschäftsj­ahr mit einem Minus von 79,7 Millionen Euro ab. „Da können wir zwei Jahre unsere Personalko­sten decken“, sagt Ströll und fügte an: „Wir werden die wirtschaft­liche Vernunft über alles stellen.“Allerdings wird der FCA im laufenden Geschäftsj­ahr einen deutlich höheren Verlust einfahren. Ströll versichert aber: „Trotzdem sind wir in der Lage, in diesem Winter etwas zu machen, wenn es darstellba­r ist.“

Ströll gab auch noch einen Ausblick in die weitere Zukunft: „Wir wollen ambitionie­rt sein.“Deswegen wird es nach acht Jahren ein Ende der Zusammenar­beit mit dem Ausrüster Nike geben. In den nächsten fünf Jahren wird der FCA, wie bereits exklusiv berichtet, vom japanische­n Ausrüster Mizuno ausgestatt­et.

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Foto: Ulrich Wagner Fca-vorstandsv­orsitzende­r Markus Krapf (links) und Finanz-geschäftsf­ührer Michael Ströll auf der Jahreshaup­tversammlu­ng.

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