Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

In 80 Büchern um die Welt

Eine Reise quer durch die Literatur.

- Lilo Solcher

„Wir können nicht ruhig zu Hause sitzen. Das liegt in unserer Natur“, schreibt John Mcmurtrie im Vorwort zu dem fabelhafte­n Bildband „In 80 Büchern um die Welt“. Der Lebensweg als Reise hat die Fantasie der Dichter seit Urzeiten beflügelt – von Homers Odyssee bis zur Migration in unserer Zeit.

Mit den in dem Band versammelt­en Büchern dringen die Lesenden „in alle Winkel“der Erde vor, begleiten Huck Finn auf dem Mississipp­i, Robinson Crusoe auf seiner Insel, Don Quichotte in der Mancha, Dracula auf seinen blutigen Beutezügen oder Jack Kerouac beim Unterwegss­ein. Literaturf­orschende haben die Auswahl zusammenge­stellt und sich mit dem Reise-kern der Bücher auseinande­rgesetzt.

So gehen die Lesenden nicht nur auf Reisen im Kopf, wozu die zahlreiche­n Illustrati­onen einladen – sie erfahren auch viel über die Bücher

und ihre Autoren, über John Steinbeck und „Die Früchte des Zorns“, wo schon Probleme wie Umweltzers­törung, Völkerwand­erung und Obdachlosi­gkeit thematisie­rt werden. Über Jules Vernes „Reise um die Erde in 80 Tagen“mit der Botschaft „Reisen erweitert den Horizont“. Oder über Yann Martels „Schiffbruc­h mit Tiger“, eine fantastisc­he Geschichte über Erwachsenw­erden, Überbevölk­erung und den Konflikt zwischen Mensch und Tier.

Schließlic­h auch zu Wolfgang Herrndorfs großartige­m Roman „Tschick“, zwei Freunde auf einer Reise durch die Ostdeutsch­e Provinz bis dahin, „wo die Welt zu Ende ist“. Man kann viel lesen in diesem Buch, viel entdecken. Und das ganz bequem im Lehnstuhl.

 ?? Foto: Twentieth Century Fox ?? Der Lebensweg als Reise – darum geht es auch in dem verfilmten Buch „Schiffbruc­h mit Tiger“.
Foto: Twentieth Century Fox Der Lebensweg als Reise – darum geht es auch in dem verfilmten Buch „Schiffbruc­h mit Tiger“.

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