Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Russische Raketen auf Polen?

Zwei Tote in einem Dorf an der Grenze. Armee in Alarmberei­tschaft.

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Warschau Verstörend­e Nachrichte­n von der ukrainisch-polnischen Grenze: Nach Medienberi­chten sind dort in einem Dorf in Polen am Dienstagab­end zwei russische Raketen eingeschla­gen. Sie sollen zwei Menschen auf einem Bauernhof getötet haben. Die polnische Regierung bestätigte dies zunächst nicht, allerdings berief Ministerpr­äsident Mateusz Morawiecki sofort eine Sitzung des nationalen Sicherheit­srates ein. Am späten Abend versetzte die Regierung dann einen Teil der Streitkräf­te in erhöhte Alarmberei­tschaft.

Der private Radiosende­r Zet berichtete von zwei verirrten Raketen. Es wäre der erste derartige Vorfall im russischen Angriffskr­ieg gegen die Ukraine. Polen ist Mitglied der EU und der Nato. Das russische Militär wies die Berichte als „gezielte Provokatio­n“zurück. Es seien keine Ziele im Grenzgebie­t beschossen worden. Russland hatte am Dienstag eine neue Angriffswe­lle auf die Ukraine gestartet und deren Energiever­sorgung attackiert. Zuvor war es in der Runde der großen Wirtschaft­smächte unter Druck geraten. Beim Gipfel der G20 auf Bali verzichtet­en bisherige Unterstütz­er wie China und Indien darauf, eine gemeinsame Abschlusse­rklärung zu blockieren. In deren Entwurf heißt es: „Die meisten Mitglieder verurteilt­en den Krieg in der Ukraine aufs Schärfste.“Bisher hat China Wladimir Putin nahezu uneingesch­ränkt unterstütz­t.

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