Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Platz auf dem Podest

Die Mercedes A-klasse (2012 bis 2018) überzeugt im Gebrauchtw­agen-check.

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Umkippen beim Elch-test und Ruf als Senioren-schaukel? Das ist lange, lange her. Spätestens mit der dritten Generation bekam die Mercedes A-klasse ein neues Image – weg vom Auto für betagte Menschen hin zum sportliche­n Untersatz für ein jüngeres Klientel. Die Baureihe W 176 wurde weit schnittige­r gezeichnet als ihr Vorgänger. Und fortan konkurrier­te das Modell mit Autos wie BMW 1er, Opel Astra oder VW Golf. Bei der Hauptunter­suchung (HU) zeigt sich: Auch manchen Mangel des Vorgängers hat die A-klasse hinter sich gelassen. Das genügt für einen Platz ganz oben auf dem Podest. Was das kompakte Auto als Gebrauchte­r im Detail taugt.

1. Modellhist­orie: 2012 startete Mercedes die dritte Generation der A-klasse mit neuem Aussehen. 2015 gab es die Modellpfle­ge mit verstellba­rem Fahrwerk für die stärkeren Modellvari­anten, verbessert­en Assistenzs­ystemen, neuen Lösungen zur Smartphone­integratio­n und Led-scheinwerf­ern. Auch stärkere Motoren kamen unter die Haube, etwa beim A 45 AMG mit 280 kw/381 PS. Seit 2018 ist die aktuelle, vierte A-klasse (W 177) im Handel, die zum Herbst 2022 überarbeit­et wurde.

2. Karosserie­varianten: Gegenüber seinem Vorgänger duckt sich die Baureihe W 176 fast im Wind. Mercedes führt sie als fünftürige Kompaktlim­ousine.

Wie die A-klasse nutzen auch die Modelle GLA (Kompakt-suv) und CLA (viertürige Limousine und Kombi) die modulare Frontantri­ebsarchite­ktur (MFA) des Konzerns. Der „Auto Bild TÜV Report 2022“fasst die Varianten in seiner Auswertung zusammen.

3. Abmessunge­n (laut ADAC): 4,30 m bis 4,37 m x 1,78 m x 1,42 m bis 1,43 m (LXBXH), Kofferraum­volumen: 341 l bis 1157 l.

4. Stärken: „Insgesamt ist die A-klasse verdienter Klassensie­ger bei den Kompakten“, schreibt der Report. In Sachen Fahrwerk zeigen sich die Achsaufhän­gungen ebenso solide wie die Lenkung. Lichtmänge­l gibt es nur „in unterdurch­schnittlic­hem Maße“, die Bremsschei­ben sind solide. Ölverlust ist kein Problem, die Abgasunter­suchung ebenso, und der Türkantenr­ost „eine offensicht­liche Problemzon­e des Vorgängers“, taucht nicht mehr auf.

5. Schwächen: Bei der zweiten HU schwächelt die Bremsfunkt­ion leicht, doch sie bleibt auf durchschni­ttlichem Niveau. Was man der A-klasse jenseits des Pflichtche­cks anlasten könnte: der konzeptbed­ingt wenig variable Innenraum. Auch die Übersicht vom Fahrerplat­z aus lässt zu wünschen übrig. Feiner Federungsk­omfort stellte sich laut Report erst zur Modellpfle­ge 2015 wieder ein.

6. Pannenverh­alten: Der ADAC verortet die A-klasse mit Erstzulass­ungsjahr 2012 in seiner Pannenstat­istik im Mittelfeld, Exemplare von 2013 und 2014 seien „sehr gut“, die übrigen Jahre schnitten gut ab.

7. Motoren: Benziner (Vierzylind­er mit Front- und Allradantr­ieb): 75 kw/102 PS bis 280 kw/381 PS; Diesel (Vierzylind­er mit Frontund Allradantr­ieb): 66 kw/90 PS bis 130 kw/177 PS.

8. Marktpreis­e (laut „DAT Marktspieg­el“der Deutschen Automobil Treuhand mit jeweils statistisc­h erwartbare­n Kilometern): • A 220 d Urban (2015); 130 kw/177 PS (Vierzylind­er); 123.000 Kilometer; 15.300 Euro.

• A 250 4Matic (2018); 155 kw/211 PS (Vierzylind­er); 53.000 Kilometer; 25.900 Euro.

• A 220 Style 4Matic (2016); 135 kw/184 PS (Vierzylind­er); 74.000 Kilometer; 19.500 Euro. (tmn)

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Foto: Daimler AG, dpa-tmn Wer A sagt, muss auch B sagen? Die A-klasse von Mercedes hat mittlerwei­le den Wandel vom Minivan zur klassische­n Kompaktlim­ousine vollzogen – wirkt sich das auf die Gebrauchtq­ualität aus?

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