Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Preis für gute Lehre: Zwei Unidozenten räumen ab
Physiker German Hammerl vermittelt komplexe Stoffe ähnlich wie in der „Sendung mit der Maus“. Mathematiker Marco Hien setzt eine Ampel ein.
Seminare in Astrophysik sind sicherlich kein leichter Stoff für Studierende. Physiker German Hammerl hat sich etwas Besonderes ausgedacht, um Lernen einfacher und unterhaltsamer zu machen: Er vermittelt komplexe Inhalte unter anderem im Stil von „Die Sendung mit der Maus“. Nun wurde der Dozent an der Uni Augsburg mit dem Preis für gute Lehre ausgezeichnet. Auch der Mathematiker Marco Hien hat den Preis erhalten – für eine andere Methode.
German Hammerl lehrt als Akademischer Oberrat am Lehrstuhl für Experimentalphysik VI zu Themen wie Atomphysik, Molekülphysik, Festkörperphysik und Physik dünner Filme. Er hält außerdem Seminare zu Astrophysik und Repetitorien für Lehramtsstudierende. Die Universität Augsburg begründet seine Nominierung mit „mitreißendem Enthusiasmus“für sein Fach, einem guten Erklärstil und vielen die Vorlesung ergänzenden und das Verständnis unterstützenden Inhalten.
Beispielsweise hat er ein Erklärvideo im Stil der „Sendung mit der Maus“gedreht. Studentinnen und Studenten schätzen seine Vorbereitung und Darstellung des Stoffs und die anschaulichen, teils unterhaltsamen Erklärungen. German Hammerl sagt: „Am meisten freue ich mich, wenn ich den Studierenden in den Vorlesungen die zugegeben teilweise trockenen und komplex erscheinenden Inhalte mit Witz und Humor auflockern und vermitteln kann.“
Auch der zweite Preisträger, Professor Marco Hien, sagt: „In der Lehre ist es mir wichtig, als Dozent die Begeisterung für das Fach Mathematik den Studierenden vorzuleben und an sie weiterzugeben.“Er lehrt Algebra und Zahlentheorie am Institut für Mathematik, sein Interessenschwerpunkt liegt in der Algebraischen Geometrie und speziell in der Theorie der D-moduln.
Hien will ein intuitives Verständnis für die Themen erreichen. Er gehe auf die unterschiedlichen Bedürfnisse seiner Studierenden gut ein und sei innovativen Lehrkonzepten gegenüber sehr aufgeschlossen, heißt es an der Uni. In seinen Lehrveranstaltungen setzt er zum Beispiel ein Ampelsystem ein. Es zeigt den Schwierigkeitsgrad einer Aufgabe an. Wichtig ist ihm außerdem, Schülerinnen und Schülern für Mathematisch-naturwissenschaftliche Fächer zu begeistern.
Der „Preis für gute Lehre“des Wissenschaftsministeriums wird jährlich an Lehrpersonen aller bayerischen Universitäten vergeben. Er wurde diesmal in Augsburg von Minister Markus Blume an 30 herausragende Hochschullehrerinnen und -lehrer verliehen.
Das Vorschlagsrecht haben die Universitäten, die Studierenden sind an der Entscheidung beteiligt. Blume sprach von „beeindruckenden Vorbildern“.