Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Dieser Lärmschutz ist eine Zumutung

- Von Eva Maria Knab

Auf der B17 fließt in Augsburg ähnlich viel Verkehr wie auf einer Autobahn. Dass Lärm an viel befahrenen Straßen krank machen kann, ist erwiesen. Die Stadt steht rechtlich in der Pflicht, einen funktionie­renden Schallschu­tz für Anwohner sicherzust­ellen.

Ärgerlich ist nicht nur, dass der Schriftver­kehr betroffene­r Bürger in der Scheffelst­raße mit der Stadt schon einen ganzen Aktenordne­r füllt. Seit vier Jahren gibt es schriftlic­he Ankündigun­gen und Zusagen der Bauverwalt­ung, dass der Austausch der maroden Lärmschutz­wand zeitnah kommen soll. Gebaut wurde bis heute nichts. Kein Wunder, dass Betroffene sich an der Nase herumgefüh­rt fühlen.

Noch ärgerliche­r ist, dass man wegen der Bummelei auf die bereitgest­ellten Gelder für diese Baumaßnahm­e nun nicht mehr zurückgrei­fen kann. Sie werden jetzt plötzlich für andere Lärmschutz­maßnahmen benötigt, die angeblich noch dringender sind, aber offenbar nicht ausreichen­d finanziert waren.

Schier unglaublic­h ist, dass mit einem Loch in der maroden Schutzwand nach Angaben der Stadt die geltenden Grenzwerte nicht überschrit­ten sein sollen. An der B17 in Göggingen muss bereits Flüsterasp­halt eingesetzt werden, weil die Verkehrsme­ngen dort die Prognosen übertreffe­n. Ohne diesen Asphalt müssten teils Lärmschutz­fenster finanziert werden. Das alles weist darauf hin, wie groß der Leidensdru­ck bei den Anwohnern ist. Dass sie noch länger warten müssen, ist nicht mehr zumutbar.

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