Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Dieser Lärmschutz ist eine Zumutung
Auf der B17 fließt in Augsburg ähnlich viel Verkehr wie auf einer Autobahn. Dass Lärm an viel befahrenen Straßen krank machen kann, ist erwiesen. Die Stadt steht rechtlich in der Pflicht, einen funktionierenden Schallschutz für Anwohner sicherzustellen.
Ärgerlich ist nicht nur, dass der Schriftverkehr betroffener Bürger in der Scheffelstraße mit der Stadt schon einen ganzen Aktenordner füllt. Seit vier Jahren gibt es schriftliche Ankündigungen und Zusagen der Bauverwaltung, dass der Austausch der maroden Lärmschutzwand zeitnah kommen soll. Gebaut wurde bis heute nichts. Kein Wunder, dass Betroffene sich an der Nase herumgeführt fühlen.
Noch ärgerlicher ist, dass man wegen der Bummelei auf die bereitgestellten Gelder für diese Baumaßnahme nun nicht mehr zurückgreifen kann. Sie werden jetzt plötzlich für andere Lärmschutzmaßnahmen benötigt, die angeblich noch dringender sind, aber offenbar nicht ausreichend finanziert waren.
Schier unglaublich ist, dass mit einem Loch in der maroden Schutzwand nach Angaben der Stadt die geltenden Grenzwerte nicht überschritten sein sollen. An der B17 in Göggingen muss bereits Flüsterasphalt eingesetzt werden, weil die Verkehrsmengen dort die Prognosen übertreffen. Ohne diesen Asphalt müssten teils Lärmschutzfenster finanziert werden. Das alles weist darauf hin, wie groß der Leidensdruck bei den Anwohnern ist. Dass sie noch länger warten müssen, ist nicht mehr zumutbar.