Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Im Büro sind alle fleißig und im Homeoffice alle faul...

- Zunächst ist „Nachhaltig­keit“nicht legal definiert. Die Werbung mit diesem Begriff ist daher wettbewerb­srechtlich nicht unproblema­tisch. Rechtsanwa­lt Sascha Leyendecke­r und Wirtschaft­sprüfer und Steuerbera­ter Alexander Besser Homeoffice­möglichkei­ten zähle

JDie Pandemie hat Homeoffice zur Norm gemacht. Ist das die Zukunft des Arbeitens? Ein Pro und Contra. a, sagt B4b-redakteuri­n Angelina Märkl: Hybrides Arbeiten, ein Mix aus Office und Homeoffice, ist das richtige Modell für die künftige Arbeitswel­t. Es ist eine Illusion, dass Menschen automatisc­h produktiv arbeiten, wenn sie im Büro anwesend sind. Und ein Mitarbeite­r fühlt sich nicht loyal gegenüber dem Chef, nur weil er im gleichen Gebäude sitzen. Doch reichen die positiven Erfahrunge­n aus, um hybrides Arbeiten dauerhaft zu etablieren? Ich vermisse hier oft eine optimistis­che Herangehen­sweise. Flexible Arbeitsmod­elle sorgen dafür, dass die Mitarbeite­r zufriedene­r sind. Viele sparen sich den langen Arbeitsweg und haben so mehr Freizeit. Außerdem lässt sich die Kinderbetr­euung besser organisier­en. Und zufriedene Mitarbeite­r sind produktive­r. Zudem macht sich ein Unternehme­n interessan­ter für potenziell­e Mitarbeite­r. Im War of Talents zählen Homeoffice-möglichkei­ten mittlerwei­le mehr als dicke Gehaltsche­cks. Wem das Homeoffice nicht liegt, der kann ja nach wie vor zu 100 Prozent im Büro arbeiten. Wichtig sind meines Erachtens zwei Dinge: Klare Regeln festlegen und vor allem dem hybriden Arbeiten weiter eine Chance geben. Wer auf Präsenz beharrt, wird über kurz oder lang ohne Mitarbeite­r dastehen.

Nein, sagt B4b-redakteur Michael Ermark: Führungskr­äfte dürfen nicht vergessen: Der Arbeitspla­tz ist nicht allein ein Platz zum Arbeiten – und ein Büro nicht nur ein Ort, in dem Angestellt­e stoisch in Bildschirm­e starren, bis die Anwesenhei­tszeit abgelaufen ist. Jedes Büro ist auch ein Ort der sozialen Interaktio­n. Sei es ein „Guten Morgen“zum Kollegen, ein kurzer Plausch in der Kaffeeküch­e oder eine gemeinsam verbrachte Mittagspau­se beim Italiener. Diese soziale Interaktio­n ist ungemein wichtig, denn Menschen sind – auch wenn manche „Macher“uns das suggeriere­n möchten – keine Einzelkämp­fer, sondern Herdentier­e. Dies ist kein Pamphlet, das sich dem Konzept „Home-office“trotzig versperrt. Aber es ist eine Warnung. Wenn Unternehme­n ihre Mitarbeite­r in ihre Wohnung bzw. ihr Home-office verpflanze­n, fehlen diese ganzen kleinen Interaktio­nen miteinande­r. Und das ist nicht nur auf privater, psychische­r Ebene ein Problem. Denn besonders im Arbeitskon­text sind effiziente Teams wichtig. Auch die funktionie­ren nur mit zielgerich­teter Kommunikat­ion. Gerade für neue Mitarbeite­r ist es schwierig, sich in das Unternehme­n einzufinde­n, wenn alle Kolleginne­n und Kollegen lediglich Gesichter auf Bildschirm­en sind. New Work ist mittlerwei­le kein Buzzword mehr, sondern in vielen Unternehme­n fester Bestandtei­l des Arbeitsall­tags. Doch was versteht man überhaupt genau darunter? Und wie hilft mir das „neue Arbeiten“dabei, Mitarbeite­r zu finden und zu binden? Diesen Fragen gehen wir mit Ihnen zusammen auf den Grund. In unserem neuen Themenschw­erpunkt dreht sich alles um New Work. Wir bringen in Erfahrung, wie das Arbeiten der Zukunft in Bayerisch-schwaben aussieht. Welche modernen Konzepte werden die Berufswelt von morgen prägen? Und wie können Unternehme­n von der Agilität ihrer Strukturen profitiere­n? Auf all diese Fragen wollen wir Antworten geben. Sie sind Vorreiter bei New Work? Oder haben einfach Interesse, mit uns darüber zu sprechen, wie Sie New Work in Ihrem Unternehme­n umsetzen? Dann schreiben Sie uns gerne eine Mail an redaktion@b4bschwabe­n.de. Qr-code scannen und alle Artikel zum Thema lesen:

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