Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Neue Hinweise auf den Ort der Varusschlacht
War Kalkriese der Ort der Varusschlacht? Darüber sind sich Experten seit Jahren uneinig. Metallanalysen an Fundstücken untermauern nun aber die Hypothese, dass der Ort bei Osnabrück vor mehr als 2000 Jahren Schauplatz der großen Schlacht unter dem römischen Feldherrn Varus zwischen Römern und Germanen gewesen sein könnte. Wie das Varusschlacht-museum am Mittwoch in Bramsche mitteilte, wurde für eine Doktorarbeit eine Art metallurgischer Fingerabdruck der 19. römischen Legion abgenommen. Dieser Fingerabdruck beschreibt die charakteristische Zusammensetzung der chemischen Spurenelemente in den römischen Buntmetallen wie Bronze oder Messing. Diese lassen sich mit einem Massenspektrometer analysieren. Da sich die Buntmetalle römischer Legionen in ihrer Zusammensetzung unterscheiden lassen, sei wegen der Befunde die 19. Legion, die mit dem Feldherrn Varus unterging, in Kalkriese nachweisbar, hieß es. Für das Forschungsprojekt wurden rund 550 Proben untersucht. Verglichen wurden Buntmetallfunde von sieben Legionsstandorten. Sie stammen etwa von Gürtelschnallen, Gewandnadeln oder Riemenhaltern. Im Jahr neun nach Christus erlitten die Römer unter Varus eine vernichtende Niederlage. Dabei schlugen die Germanen drei römische Legionen. Mehr als 10.000 Menschen fanden den Tod. (dpa)