Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Stück für Stück zu mehr Klimaschutz
Ein Ende des „Blablabla“. Das forderten junge Menschen von Fridays for Future bei der Klimakonferenz, die gerade im Land Ägypten stattfindet. Sie meinen: Die Politikerinnen und Politiker würden immer nur reden. Sie sollten stattdessen mehr handeln, um die Erwärmung der Erde zu stoppen.
Regierungen aus fast allen Ländern der Welt sind zu der Konferenz gereist, auch aus Deutschland. Unsere Vertreterinnen und Vertreter erzählen dann oft, dass Deutschland viel für den Klimaschutz tue. Zum Beispiel, dass unser Land bis zum Jahr 2045 keine neuen klimaschädlichen Gase mehr ausstoßen wolle, also klimaneutral wird.
Aber warum geht das nicht schneller?
Nicht alle in der Politik seien überzeugt, dass die Klimakrise so schlimm wird, sagt die Politikerin Emilia Fester. Sie ist mit 24 Jahren die jüngste Abgeordnete im deutschen Parlament und gehört der Grünen-partei an. Emilia Fester findet: Die Klimakrise ist eine weltweite Katastrophe. Wenn in Deutschland neue Gesetze erlassen werden, etwa zum Schutz des Klimas, müssen viele verschiedene
„Es gibt eben nicht die eine Lösung.“
Emilia Fester
Meinungen angehört und zusammengebracht werden. Am Ende einigen sich Politikerinnen und Politiker dann häufig auf einen sogenannten Kompromiss. Der liegt irgendwo in der Mitte. So geschieht kein radikaler Wandel.
Hinzu kommt: Damit Deutschland klimaneutral wird, sind viele Dinge nötig. „Ob das nun das Einkaufen im Supermarkt ist oder wie wir uns fortbewegen oder wie wir Strom aus der Steckdose bekommen, überall stoßen wir Klimagase aus“, erklärt Emilia Fester. Es müsse überall etwas verändert werden. „Es gibt eben nicht die eine Lösung, die wir umsetzen, und bums, sind wir klimaneutral. Sondern wir müssen Lösungen finden für ganz, ganz viele Kleinigkeiten und auch für große Angelegenheiten.“
Beim Strom etwa gibt es eine gute Vorstellung davon, wie dieser klimaneutral produziert werden kann. Aber beim Verkehr ist es schwieriger. Man kann nicht einfach alle Autos verbieten. „Viele Leute sind total auf ihr Auto angewiesen“, sagt Emilia Fester. „Aufgabe der Politik ist es, nach und nach dafür zu sorgen, dass die Menschen nicht mehr darauf angewiesen sind.“Also mehr Busse, bessere Radwege, mehr Züge. Wer doch ein Auto braucht, könnte dann ein elektrisches fahren. „All das geht nur Stück für Stück, Schritt für Schritt.“