Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Augsburg ist kein Kuschelparadies
In Augsburg ticken die Uhren anders, noch. Mit einer Nicht-entlassung ließ der DEL-KLUB in Eishockey-deutschland aufhorchen. Nach einer Pleitenserie von neun sieglosen Spielen wäre an den meisten Del-standorten der Trainer an die Luft gesetzt worden. Der Coach ist das schwächste Glied in der Kette, auch weil in der Mannschaft erst im kommenden Frühjahr getauscht werden kann. Mehrere Studien aus der Fußball-bundesliga besagen jedoch, dass ein Trainerwechsel statistisch nichts bringt. Neue Besen kehren nicht zwangsläufig besser. Weil das Spiel zu komplex ist und zu viele Faktoren
eine Rolle spielen. Mit dem Festhalten an Peter Russell zeigt die Klubführung um Hauptgesellschafter Lothar Sigl auch Mut.
Andererseits steigt der Druck auf die Mannschaft. Nicht nur einige Neuzugänge enttäuschten. Das gesamte Team blieb weit unter den Möglichkeiten. Für die Wende bleibt wenig Zeit. Klubchef Sigl fordert „schnelle Resultate“. Hin und wieder ein Sieg reicht nicht. Denn auf Dauer ist auch Augsburg kein Kuschelparadies. Die Fans stehen treu zum AEV, wollen allerdings weiterhin Del-hockey sehen, wie die überragenden Zuschauerzahlen zeigen. Es braucht eine positive Serie, um die Abstiegszone zu verlassen. Start: Am besten gleich gegen Bietigheim.