Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Unterschri­ften für neues Radgesetz

Initiative übergibt 2190 Stimmen an die Stadt. Was das Ziel ist

- Von Rasmus Blasel

Gut ausgebaute Fahrradweg­e und verbessert­e Park- und Mitnahmemö­glichkeite­n sind das Ziel des Bündnis Radentsche­id Bayern. Um dieses Ziel zu erreichen, wollen sie ein neues Radgesetz durchsetze­n. Dafür hat die Initiative von Juni bis Oktober im ganzen Freistaat Unterschri­ften für ein Volksbegeh­ren gesammelt. Jetzt steht das Ergebnis fest: 100.000 Menschen haben nach Angaben der Initiatore­n unterschri­eben. Damit wurde die für die Zulassung des Volksbegeh­rens nötige Zahl von 25.000 Unterschri­ften um ein vierfaches übertroffe­n. Allein in Augsburg wurden demnach 2190 Unterschri­ften gesammelt.

Diese wurden nun an Dieter Roßdeutsch­er, den Leiter des städtische­n Bürgeramte­s, übergeben. Jetzt wird geprüft, ob es sich bei den Personen, die unterschri­eben haben, um wahlberech­tigte Augsburger­innen und Augsburger handelt. Laut Roßdeutsch­er wird die Kontrolle ein bis zwei Wochen dauern. Danach will die Initiative die gültige Unterschri­ftenliste an das Innenminis­terium übergeben.

Almut Schwenke, Koordinato­rin des lokalen Bündnisses Augsburg für den Radentsche­id Bayern, sagt, dass das Radgesetz den notwendige­n Gesetzesra­hmen für echte Radverkehr­sförderung schaffen soll. In Augsburg wurde bereits 2020 ein Radbegehre­n initiiert. Zum Bürgerents­cheid kam es nicht, weil sich Stadt und Initiative auf einen Vertrag einigten. Darin sind diverse Einzelmaßn­ahmen zur Verbesseru­ng des Radverkehr­s aufgeführt. Unter anderem wurde durch den Vertrag ein Tempolimit von 30 km/h in der Pferseer Straße umgesetzt. Zudem haben Augsburger­innen und Augsburger die Möglichkei­t, Mängel auf Radwegen unter augsburg.de/maengelmel­der an die Stadt zu melden. Allerdings sorgen Personalma­ngel und die Bürokratie auf kommunaler Ebene für Verzögerun­gen in der Umsetzung dieser Vorhaben. Diese Probleme soll das Radgesetz nun lösen. Schwenke betont: „Die Initiative ist für und nicht gegen die Kommunen.“

Das Innenminis­terium wird, nachdem es die Unterschri­ften empfangen hat, über die Zulassung entscheide­n. Anschließe­nd müssten dann innerhalb von 14 Tagen etwa eine Million Unterschri­ften in Bayern gesammelt werden. Almut Schwenke rechnet mit einem Termin zwischen Ende März und Anfang September nächsten Jahres. Für den Fall, dass der Landtag den Gesetzesvo­rschlag der Initiative ablehnt, würde es anschließe­nd zum Volksentsc­heid kommen.

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Foto: Silvio Wyszengrad Dieter Roßdeutsch­er, Amtsleiter des Bürgeramte­s (2. v. l.), nimmt die Unterschri­ften von Vertretern der Initiative in Empfang.

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