Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Schlechter Stil im Umgang mit privaten Investoren
Ob das Flugmuseum, wie es von den privaten Investoren geplant gewesen ist, zu einer Erfolgsgeschichte hätte führen können, ist ungewiss. Es war auf alle Fälle bemerkenswert, mit welchem Engagement sich die Hobbypiloten hinter ihr Projekt klemmten. Ihnen war stets klar, dass eine Finanzierung nur mit eigenem Geld zu bewerkstelligen ist.
Die Stadt Augsburg war anfangs sehr angetan von den Überlegungen. Diesen Rückschluss lässt der Schriftverkehr mit den Initiatoren zu. Es gehört sich, auf das Interesse von Investoren einzugehen und den engen Kontakt zu suchen. Es war dabei nie sicher, ob das Flugmuseum kommt. Die ernsthaften Bemühungen waren auf beiden Seiten anfangs da.
Nun setzt die Stadt auf die Firma Autoflight. Dass ein Unternehmen, das in der Luftfahrt agiert, bessere Karten für eine Ansiedlung hat als ein Museum am Flughafen, mag sein. Zumal es für die Stadt gegenwärtig auch keine Rolle spielt, dass das Unternehmen in chinesischer Hand ist. Das mag aufgrund der aktuellen Entwicklungen in China nicht jedem gefallen.
Wie jedoch die Initiatoren des Flugmuseums von der Stadt abserviert wurden, zeugt von schlechtem Stil. Das hat mit Wirtschaftsförderung nichts zu tun. Das Agieren ist ein Affront.