Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Die Weihnachtsbeleuchtung geht um 22 Uhr aus
Die Stadt will den Engeln und Girlanden über den Straßen schon am Abend den Strom abdrehen. Richtig viel einsparen lässt sich dadurch aber nicht.
Die öffentliche Weihnachtsbeleuchtung in Augsburg, die zeitgleich mit dem Christkindlesmarkt-start am kommenden Montag in Betrieb gehen wird, leuchtet in diesem Jahr nur bis 22 Uhr. Das hat der Wirtschaftsausschuss des Stadtrats am Mittwoch einstimmig beschlossen, nachdem die schwarz-grüne Koalition bereits einen entsprechenden Antrag gestellt hatte (wir berichteten). Betroffen ist die Weihnachtsbeleuchtung der Stadt Augsburg in großen Teilen der Innenstadt und der Adventskalender am Verwaltungsgebäude am Rathausplatz. Der Weihnachtsbaum für alle auf dem Christkindlesmarkt soll ohne Einschränkung leuchten. Für die Weihnachtsbeleuchtung in der Fußgängerzone und in den Stadtteilen sind die Geschäftsleute zuständig, an die man auch appelliere, um 22 Uhr das Licht abzudrehen, so Schwarz-grün.
Die Stadt hatte sich bereits im Herbst darauf festgelegt, grundsätzlich an der Weihnachtsbeleuchtung festzuhalten. Die jetzt vorgenommenen Einschränkungen seien „ein Beitrag zur Energieeinsparung, wenn auch auf überschaubarem Niveau“, so Wirtschaftsreferent Wolfgang Hübschle. Mit dem Vorschlag, um 22 Uhr das Licht zu löschen, wolle man einen Kompromiss vorlegen, um weihnachtliche Stimmung zu bieten, wie es sie in der Vergangenheit gab und wie sie von der Bevölkerung erwartet werde, und gleichzeitig etwas Strom zu sparen.
Ein Stück weit handelt es sich allerdings um eine symbolische Aktion. Die Stadt beziffert den Gesamtverbrauch der städtischen Weihnachtsbeleuchtung auf 4700 Kilowattstunden pro Saison. Diese dauert von Ende November bis Dreikönig. Diese Menge entspricht dem Jahresverbrauch eines großen Haushalts. Die Stadtwerke gehen von 2400 Kilowattstunden Jahresverbrauch beim Augsburger Durchschnittshaushalt aus. Die Stadt stellte ihre Weihnachtsbeleuchtung vor einigen Jahren komplett auf Led-technologie um, die wenig Strom benötigt.
Inwieweit das im Sommer präsentierte Sparpaket der Stadt, das niedrigere Gebäude- und Schwimmbadtemperaturen sowie eine gedimmte Straßenbeleuchtung beinhaltet, etwas gebracht hat, ist aktuell noch offen. Das werde man erst nach diesem Winter wissen. Es gehe, so die Stadt, bei allen Maßnahmen darum, faktisch etwas zu sparen, aber gleichzeitig auch ein Zeichen zu setzen, was Einsparbemühungen betrifft.