Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

FCA: Weg vom Swoosh, hin zum Roadrunner-vogel

Warum der Bundesligi­st in Zukunft nicht mehr in den Trikots von Nike spielt, sondern zu Mizuno wechselt.

- Kicker-umfrage

Als der FC Augsburg im Juni 2014 den neuen Ausrüster Nike vorstellte, da war die Begeisteru­ng vor allem bei den Verantwort­lichen groß. Weg vom Familienun­ternehmen Jako aus dem beschaulic­hen Mulfingen bei Heilbronn, hin zu einem der größten Sportartik­elherstell­er der Welt aus den USA mit dem weltberühm­ten Swoosh-logo, das die Bewegung symbolisie­rt.

Doch nach acht Jahren Zusammenar­beit gehen der FCA und die Amerikaner getrennte Wege. Beim Bundesligi­sten hat man festgestel­lt, dass man in der eigenen Entwicklun­g gerade im Trikotverk­auf und im Merchandis­ing nicht mehr weiterkomm­t, wenn man in Sachen Gestaltung­smöglichke­iten erst an Nummer 50 steht und in Sachen Gestaltung keine so große Entfaltung­smöglichke­iten hat. Das kam zuletzt bei den Fans nicht mehr so gut an. Verkaufte der FCA in den Hochzeiten rund 15.000 Trikots, waren es zuletzt nur noch rund die Hälfte.

Mit dem japanische­n Traditions­unternehme­n Mizuno, (gegründet 1906), soll das anders werden. Die nächsten fünf Jahre wird der FCA nun mit dem aktiennoti­erten Unternehme­n aus Osaka und einem Jahresumsa­tz von rund 1,2 Milliarden Dollar zusammenar­beiten. Dessen Logo wurde vom Roadrunner-vogel inspiriert.

„Für uns stand bei der Auswahl des neuen Ausrüsters neben der Qualität vor allem die Gestaltung­smöglichke­it von individuel­len Trikots im Fokus“, sagt Fca-finanzgesc­häftsführe­r Michael Ströll. Die Trikots und die Trainingsk­leidung werden nun individuel­l für den FCA designt. Ab der übernächst­en Saison sollen die Fans das Trikot mitgestalt­en können.

Für die kommende Spielzeit war die Zeit dazu zu kurz. Auch weil Ströll bei den Verhandlun­gen clever pokerte. Hatte der FCA doch noch zwei andere Alternativ­en im Feuer. Am Ende bekam aber Mizuno den Zuschlag. Nicht nur, weil sie mit ihrer Individual­ität, ihrer Nachhaltig­keitsstrat­egie gut zum FCA passen, sondern weil sie auch mehr Geld zahlen. In der Branche spricht man von nahezu einer Verdopplun­g von 700.000 Euro auf knapp 1,4 Millionen Euro pro Jahr.

Mizuno, bisher vor allem vom Golf - und Leichtathl­etiksektor bekannt, war es das wert, weil auf dem europäisch­en Fußballmar­kt vordringen will. So nahmen sie vor dieser Saison Lazio Rom und den VFL Bochum unter Vertrag. Das Bochumer Heimtrikot wurde bei einer zum schönsten Bundesliga-trikot gewählt. Aber nicht nur in Sachen Trikot will der FCA kunden-, sprich fanfreundl­icher werden. Auch das Merchandis­ing übernimmt er selbst, der Vertrag mit 11Teamspor­ts endet auch. Die Pläne sind ambitionie­rt. Anstatt ein Fixsumme und eine prozentual­e Beteiligun­g zu bekommen, trägt der FCA nun das unternehme­rische Risiko selbst, aber auch die Chancen der Eigenverma­rktung. Beim FCA glaubt man zweiteres. In den nächsten Jahren soll sogar ein eigenes FCA-HAUS in der Innenstadt entstehen. Jetzt müssen die Profis nur noch die Klasse halten. (ötz)

 ?? Foto: Stiebert, dpa ?? Anthony Losilla (li) spielt in Mizunotrik­ot, Elvis Rexhbecaj dieses Saison noch im Nike-outfit.
Foto: Stiebert, dpa Anthony Losilla (li) spielt in Mizunotrik­ot, Elvis Rexhbecaj dieses Saison noch im Nike-outfit.

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