Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Ärmere Länder fordern mehr Geld von Industriestaaten
Im Ringen um Ausgleichszahlungen für Klimaschäden haben Entwicklungsländer und bedrohte Inselstaaten Alarm geschlagen – und sehen die reichen Industrieländer in der Pflicht. „Warum sollten wir den höchsten Preis zahlen?“, fragte Molwyn Joseph, der auf der Weltklimakonferenz COP27 in Scharm el Scheich die Inselstaaten AOSIS vertritt. Ein Fonds zum Ausgleich für Klimaschäden müsse beschlossen werden, alles andere wäre „nicht weniger als Betrug“. Es sei nicht hinnehmbar, dass Länder, die kaum zum Klimawandel beigetragen hätten, um Spenden zur Bewältigung der fatalen Folgen betteln müssten. Die Forderungen ärmerer Staaten in Afrika, Asien und Lateinamerika haben sich zum Streitpunkt entwickelt: Industriestaaten sollen über einen extra Geldtopf ihre Verluste ausgleichen – etwa nach Dürren, Überschwemmungen oder Stürmen.