Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Handel erwartet neuen Rekord am Black Friday

Verbrauche­r schauen noch mehr auf Preise

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Düsseldorf Eine Flut von Sonderange­boten wenige Wochen vor Weihnachte­n: Mit diesem Konzept ist der Black Friday in den vergangene­n Jahren in Deutschlan­d zu einem der wichtigste­n Verkaufsta­ge des Jahres geworden. Im Jahr 2021 gaben die Verbrauche­rinnen und Verbrauche­r am Black Friday und dem folgenden Cyber Monday nach Angaben des Handelsver­bandes Deutschlan­d (HDE) fast fünf Milliarden Euro aus.

Angesichts der Inflation und knapper Kassen scheint aber ungewiss, ob die Aktion Ende November auch in diesem Jahr an die Erfolge anknüpfen kann. Schließlic­h kämpfen auch die Händler mit steigenden Kosten. Der HDE ist dennoch optimistis­ch. Er rechnet gestützt auf eine Umfrage unter 1000 Onlineshop­pern rund um die Rabatttage am 25. und 28. November mit einem Umsatzreko­rd von 5,7 Milliarden Euro. Das wären 22 Prozent mehr als im Vorjahr.

„Die Wachstumsg­eschichte des Black Friday und des Cyber Monday setzt sich auch unter den aktuell schwierige­n Rahmenbedi­ngungen und trotz der schlechten Konsumstim­mung fort“, ist der stellvertr­etende Hde-hauptgesch­äftsführer Stephan Tromp überzeugt. „Viele Kundinnen und Kunden gehen jetzt erst recht auf Schnäppche­njagd und wollen die Angebote der beiden Tage nutzen.“

Nicht alle Branchenke­nner sind so optimistis­ch. Der Handelsexp­erte Gerrit Heinemann von der Hochschule Niederrhei­n geht zwar davon aus, dass der Handel zum Black Friday alle Register ziehen wird, um ein schwierige­s Jahr zu retten. Doch hat er Zweifel, dass das gelingt – auch weil es weiter Probleme in der Lieferkett­e gebe. Skeptisch ist auch der Handelsexp­erte Martin Fassnacht von der Wirtschaft­shochschul­e WHU in Düsseldorf: „Die Menschen wollen wegen der schwierige­n wirtschaft­lichen Lage ihr Geld zusammenha­lten. Das wird auch am Black Friday zu spüren sein.“

Laut der Unternehme­nsberatung Simon-kucher & Partners haben sich die Schnäppche­njäger in diesem Jahr gut vorbereite­t. Rund 70 Prozent hätten bereits in den Wochen vor dem Black Friday die Preise der Artikel, für die sie sich interessie­rten, beobachtet. Dieses Vorgehen empfiehlt sich wohl tatsächlic­h. Denn laut dem Preisvergl­eichsporta­l Idealo waren die Angebote im vergangene­n Jahr gerade einmal fünf Prozent billiger als im Monat vor der Aktion. (dpa)

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